Kategorie: Spieltag

  • Belohnung für treue Trainer

    Auswärtsspiel bei Hannover 96

    Die Lilien gewinnen 3:2 in letzter Minute in einem offenen Schlagabtausch mit einem guten Gegner.

    Der November meint es nicht gut mit mir und meinen Spielbeobachtungen. Dieses Wochenende kam mir ein 4. Geburtstag dazwischen und ich konnte das Spiel in Hannover nur im Live-Ticker verfolgen. Deshalb an dieser Stelle auch kein „normaler“ Bericht, sondern eine Anmerkung zur Personalpolitik von Florian Kohfeld.

    Kohfeld ist ein Fan einer klarer Hierarchie in der Mannschaft. Das ist gut für die Abläufe auf dem Feld und schlecht für junge Spieler aus der Jugend, die andere Trainer schon mal ins kalte Wasser werfen. Klar hat man nicht in jeder Mannschaft einen el Mala in der Jugend, aber es ist bei uns schon nicht so einfach, sich auf dem Feld zu zeigen. Das gilt auch für gestandene Spieler, die aus der Reha zurückkommen.

    In der Innenverteidigung hat Maglica sich über mehrere Spiele von der Nummer 3 an die Nummer 2 gespielt (mal sehen, wie es am nächsten Spieltag aussieht, nach dem Luftloch vor dem ersten Hannoveraner Tor).

    Aber es hat auch Vorteile, wenn Spieler in der ersten Elf wissen, dass sie die Zeit bekommen, wieder in Form zu kommen.

    Und das Hannoverspiel war der beste Beweis, dass sich das auch auszahlt. In den letzten Spielen blieb Corredor eher blass. Das Spiel lief eher neben ihm her und ihm schien auch ein bisschen die Kraft und Präsenz zu fehlen. Auch Akiyama konnte sich nicht mehr so deutlich zeigen. Ohne Kai Klefisch als Nebenmann fehlte die offensive Effektivität.

    Und gegen Hannover spielen sich beide ins Kicker-Team der Woche. Es bleibt zu hoffen, dass die Formkurve weiter nach oben zeigt und das Hannoverspiel keine Eintagsfliege bleibt. Und der Trainer sammelt weiter Argumente für seine Teamführung.

  • Immerhin ungeschlagen

    Heimspiel gegen Arminia Bielefeld

    Leistungsgerechtes Unentschieden zwischen zwei Teams, die jeweils eine Halbzeit für sich entscheiden.

    Ich konnte das Spiel leider nicht sehen, sondern nur am Ticker verfolgen. Nach allem was ich mitbekommen habe, konnte das Team die gute Pokalform mit in die erste Halbzeit nehmen. Das Gegentor fällt aus der einzigen Chance des Gegners, der sonst nur hinterher läuft. Immerhin zwei eigene Tore, aber nach Chancen und Spielanteilen ist das fast zu wenig.
    da in der zweiten Halbzeit dann noch der Ausgleich fällt ist es auch praktisch zu wenig für drei Punkte. Positiv hervorzuheben ist aber, dass wir am Bölle weiter ungeschlagen bleiben.

  • 3 Elfer, 1 Punkt

    Heimspiel der U21 gegen Eintracht Frankfurts U21 in der Hessenliga

    1.200 Zuschauer sehen ein gutes Oberligaspiel, in dem der Schiedsrichter an quasi allen wichtigen Situationen beteiligt ist.

    Vor dem Spiel
    Die U21 war gut in die Saison gestartet, seit 4 Spielen ist allerdings der Wurm drin. Es setzte Niederlage auf Niederlage – am letzten Spieltag gab es ein 4:4 gegen den Tabellenletzten. Ganz anders die Situation bei der U21 der Eintracht. Nach dem Abstieg im Sommer ist der Anspruch ganz klar der Wiederaufstieg. Und als aktueller Tabellenführer scheint die Mannschaft da auch auf einem guten Weg zu sein.

    Während die U21 ihre Heimspiele normalerweise in Alsbach austrägt (oder manchmal auf dem Platz des NLZ), musste gegen die Eintracht ein Stadion her, das wenigstens ein bisschen Tribüne (und ggfs. Sicherheit und Fanlagertrennung) bietet. Man spielte also am Bölle. Der Verein hatte dafür drei Bereiche aufgemacht: Den Gästeblock (4 Zuschauer), die Süd und die Unterränge der Haupttribüne. In Summe kamen 1.200 Leute – das ist für Oberliga schon sehr ordentlich und es wären vermutlich noch mehr gewesen, wenn die Bundesligamannschaft nicht zeitgleich ein Heimspiel gehabt hätte und Teile der Szene gekommen wären. So war es ein sehr familienfreundliche Veranstaltung – auch besonders für mich. Ich hatte nämlich meine Tocher dabei, zu ihrem aller-aller-allerersten Stadionbesuch.

    Das Spiel
    Der Anpfiff verschiebt sich erst einmal um 30 Minuten – das Schiedsrichtergespann steht noch im Stau. Zeit für uns ein kleines Bierchen zu trinken. Die Zahl der Zuschauer kommt zwar nicht ganz an die Zahl der früheren Regionalligazeiten heran. Mit 1.200 Leuten weht aber so ein Hauch von damals durch das Stadion. Die Laune ist gut, auch wenn die Sonne nicht scheint.

    Zu Beginn des Spiel zeigen sich beide Mannschaften auf Augenhöhe, zielstrebig und schnell – das lässt sich wirklich gut ansehen. In der 15 Minute greift dann der Schiedsrichter ein und pfeifft einen sehr schmeichelhaften Elfmeter für die Eintracht (ich hab die Szene im Nachgang auch noch mal auf youtube angesehen – ich sehe immer noch kein Foul). Dem Frankfurter Goalgetter Starodit ist das egal, er trifft unhaltbar für Rhode ins Netz.

    In der Folge ist Darmstadt durchaus bemüht – allerdings sieht man auch, dass die jungen Frankfurter in einer sehr guten Phase und Form sind und wirklich gut organisiert auf dem Feld stehen. So kommt es zu ein/zwei wirklich guten Chancen der Eintracht, die aber vergeben werden. Die Chancen der Junglilien erreichen diese Qualität nicht, aber man kommt schon regelmäßig ins letzte Drittel.

    Anfang der zweiten Halbzeit greift dann der Schiedsricher wieder ein. Rote Karte für einen Frankfurter nach einem rüden Foul in der letzten Linie. Für mich war nicht zu erkennen, ob er hier eine direkte rote Karte wegen notbremse oder Gelb-rot gezogen hat. In der Folge ist Darmstadt in Überzahl noch mehr am Ball. Aber die ganz großen Chancen lassen noch auf sich warten. Bis 10 Minuten vor Schluss. Kadrijai wird im Strafraum am Arm zu Boden gezogen. Wieder Elfmeter. Ausgleich.

    Die Lilien drücken jetzt auf die Entscheidung. Wollen den Heimsieg und laufen in der 90. Minute in einen Konter. Der Stürmer kreuzt clever den Laufweg und bekommt den Elfmeter. Die Wiederholung des Duells aus der ersten Halbzeit sieht allerdings jubelnde Lilien. Rhode hat die Ecke und hält. So bleibt es beim leistungsgerechten 1:1.

    Fazit
    Nach den Ergebnissen der letzten Wochen ist das sicher ein großer Schritt nach vorne für die Lilien und ein kleiner Schritt zurück für die Eintracht.

    Ich würde mir wünschen der Verein findet für die Heimspiele noch ein Stadion, dass etwas mehr Infrastruktur bietet als Alsbach (und näher an der Stadt ist). Gerade weil die Spiele der ersten Mannschaft ja häufig ausverkauft sind, bin ich sicher, dass sich einige Lilienfans auch häufiger zu Spielen der U21 aufmachen würden. Auch sportlich kann man das wirklich gut anschauen.

  • Freitag, Flutlicht, Fuckverdammt.

    Auswärtsspiel auf Schalke

    Zwischen zwei Teams deren Plan aus stabiler Defensive verbunden mit schnellem Umschaltspiel besteht gewinnt die, die damit immerhin zwei Großchancen generiert. Leider war das Schalke.

    Vor dem Spiel
    Die beiden Stamm-Außenverteidiger fallen aus (Nürnberger nach OP und Lopez nach gelb-roter Karte aus der Vorwoche). Andererseits sind Bader und Will wieder fit genug für den Kader (wenn auch noch nicht für die Startelf). Kohfeld bleibt also bei der Dreierkette und muss dann auch noch Lidberg ersetzen (erkrankt). Für ihn bekommt Bialek seinen ersten Startelfeinsatz.

    Das Spiel
    Beide Mannschaften stehen hinten stabil, die Schalker greifen aber früher und energischer im Pressing an. In der Folge gibt es zwei gute Chancen und das frühe 1:0. Danach entwickelt sich ein Spiel, wie wir es in den letzten Wochen häufiger gesehen haben. Die Lilien haben zwar viel den Ball, allerdings nur in ungefährlichen Bereichen und es fehlt insgesamt an Energie und Galligkeit.
    Außerdem ist auch die Gefahr bei Standards wieder etwas verschwunden. In Summe schaukelt Schalke das also recht entspannt durch den Abend. Erst Mitte der zweiten Halbzeit wechselt Kohfeld offensiv. Bader und Will kommen beide aufs Feld. Holland, Papela und Lakenmacher auch. Zum Ende hin kommen die Lilien dann doch mal ins Drücken.
    Leider ohne sich mit einem Tor zu belohnen.

    Fazit
    Das Hinspiel der „Schalke-Wochen“ geht also 0:1 verloren. Für Mittwoch im Pokal kann man trotzdem Hoffnung haben, das Blatt zu wenden. Evtl. ist Bader ja fit genug für 90 Minuten. Auch Klefisch steht wohl wieder zur Verfügung. Will hat auf Schalke schon angedeutet, dass er eine Verstärkung sein kann. Hoffentlich ist Lidberg wieder fit, denn so leid es mir tut – an Bialek lief das Spiel am Freitag leider etwas vorbei.

  • Zähe Kost so’n Magdeburger

    Heimspiel gegen Magdeburg

    Schiedlich friedlich 0:0 am Ende eines müden Spiels, in dem die Lilien Magdeburg den Ball überlassen und durchaus die eine oder andere Chance haben. Richtig zwingend ist das auf beiden Seiten nicht. Ergebnis folgerichtig.

    Vor dem Spiel
    Nürnberger operiert, Klefisch noch nicht wieder fit. Kohfeld stellt auf Fünferkette um. Matthias Bader ist im Kader, es startet aber wie zuletzt Lopez auf rechts. Links rückt Marseiler eine Position nach hinten hinter Corredor.
    Ich finde schon sehr auffällig, wie sehr Kohfeld auf seine Hierarchie schaut. Und lieber einen offensiven Spieler wie Marseiler auf eine neue Position stellt, statt einen gelernten LV wie z.B. Fabi Holland spielen zu lassen. Gleichzeitig ist er durchaus geduldig, wenn es mal ein paar Spiele nicht so läuft (wie aktuell bei Corredor, der zuletzt etwas glücklos agierte).

    Das Spiel
    Kohfeld hatte wohl vermutet, dass der FCM trotz Trainerwechsel beim Ballbesitzfussball bleiben möchte und stellte defensiv auf (Fünferkette) und erwartete den Gast tief in der eigenen Hälfte. Teilweise stand die erste Abwehrreihe 5 Meter hinter dem Mittelkreis und man schaute entspannt zu, wie Magdeburg sich den Ball hin- und herspielte. Defensiv funktionierte das gut – die hohen Bälle waren leichtes Spiel für Vucotic, Pfeiffer und Maglica. Durch die Mitte waren zu viele Lilienbeine um etwas Gefärliches aufs Tor zu bekommen. Schuhen hatte in der ersten Halbzeit nur einen Ball aufzunehmen, der flach von aussen in den Strafraum kam.

    Allerdings ging auch wenig nach vorne, weil das Umschalten nach Ballgewinn zu langsam war. Besonders Richter und Corredor fehlt da (zumindest aktuell) die Geschwindigkeit. Bezeichnend, dass bei den meisten Situationen Marseiler den Ball schnell nach vorne trug.

    So plätscherte das Spiel vor sich hin und wurde nur ab und an aufregend, weil der Schiedsrichter eine etwas uneinheitliche Linie fuhr. Mir schien auffällig, dass die Lilien das Spiel schon in der ersten Halbzeit ziemlich langsam machten. Jeder Abstoss ging noch mal hin und her, bis er gespielt wurde. Einwürfe wurden gemächlich ausgespielt. Es wirkte ein bisschen so, als führten wir schon 2:0 und spielen das Ding jetzt runter. Es mag sein, dass die Tatsache, dass man hier gegen den Tabellenletzten spielte und Lidberg in den letzten Spielen ja auch mal überraschend einen reingemurmelt hat, dass man abwartete: Hinten sicher stehen und vorne fällt irgendwann einer rein, Lidberg wirds schon richten.

    Für den Zuschauer (also konkret für mich) war das ein bisschen wenig Anspruch. Ich finde, wenn du die Chance hast, mit einem Heimsieg Tabellenzweiter zu werden und den Tabellenletzten zu Gast hast kann man schon mal mutiger spielen. Und wenn du nach dem Trainerwechsel erst mal eine Halbzeit abwarten willst um zu sehen wie der Gegner spielt: Ja, dann darf man auch in der Halbzeit mal wechseln. Auch als Zeichen an die Spieler, die in der Hierarchie auf den Plätzen 12 bis 20 liegen. Wenn’s mal nicht richtig läuft (wie z.B. bei Richter und Corredor) oder wenn ein Spieler gelb vorbelastet ist und ein Schiedsrichter so erratisch pfeifft, dann kann man auch Bader mal für 45 Minuten bringen. Oder Bialek mal mehr als nur 5 Minuten, in denen er vorne allein auf weiter Flur alleine pressen muss. Oder Furukawa mal ne Halbzeit geben. Marseiler schien mir mit der neuen Position auch zu kämpfen – er musste mit viel Kraftaufwand zulaufen, was er mangels Erfahrung auf der Position offen gelassen hatte. Bring Fabi Holland und stell Marseiler nach vorne. Oder mach irgendwas anderes – ich bin ja auch nur interessierter Laie und bin nicht beim Training dabei. Als Zeichen an das Team (und das Stadion) fand ich „wir lassen alles so wie es ist“ nach einer Halbzeit ohne echte Großchance schon ein bisschen dünn. Tatsächlich wartete Kohfeld mit seiner Einwechselung so lange, dass Lopez statt ausgewechselt zu werden mit gelb-rot in die Kabine musste. Sorry, Coach, das Ding geht auf dich. Und auch wenn Bader wieder fit ist – mir wäre lieber gewesen, er hätte schon 45 Minuten und nicht nur 5 Minuten in den Beinen.

    Am Ende bleibt’s beim 0:0. Für mich war’s zu wenig. Zu wenig Energie, vor allem aber zu wenig Anspruch. Zu wenig Zeichen: Wir wollen hier die 3 Punkte. So schön das ist, wenn man zu Null spielt – ein bisschen mehr darfs schon sein.

  • Stabil in Kiel

    Auswärtsspiel gegen Holstein Kiel

    Gegen den Bundesligaabsteiger konzentrieren sich die Lilien auf eine stabile Abwehr. Das wird mit 1 Punkt belohnt, weil Lidberg trifft wie er will und Schuhen hält, was zu halten war.

    Vor dem Spiel
    Gerade hatte man sich noch gefreut, dass man keine Verletzungen im Kader hatte – da fällt Klefisch vor dem Anpfiff aus und Nürnberger muss nach 5 Minuten ausgewechselt werden. Boetius mit seinem Startelf-debut diese Saison auf der 6 neben Akiyama und für Nürnberger kommt Klaasen.

    Bundesligaabsteiger willst du ja eigentlich möglichst früh in der Runde treffen. Wenn die Laune noch mies ist nach dem Abstieg und der Kaderumbruch noch wenig Zusammenhalt produziert (auch wenn der Kaderwert natürlich immer noch eher hoch für die Liga ist). Bei Bochum hat das gut geklappt – Kiel hatte anfangs auch Probleme, hatte sich aber in den letzten Spielen gefangen und gefunden.

    Das Spiel
    Kiel hat den Ball. Die Lilien stehen stabil. So richtig gefährlich wirds nicht – bis auf einen Ball, der einen Kieler Stürmer frei im Fünfer findet: Aber Schuhe hält den „unhaltbaren“ mit einem Mega-Reflex.

    Nach vorne geht wenig. Exemplarisch dafür steht Corredor, der wenig gefährliche Situationen hat und insgesamt wenig Druck auf den Rasen bekommt.

    Irgendwann denkt sich Lidberg, wenn ich keine Flanken bekomme, dann ziehe ich halt mal aus der zweiten Reihe ab. Und macht sein 8 Tor im 8 Spiel der Saison. Das ist schon langsam unheimlich – aber gut, so lange der Lauf hält nehmen wir das gerne mit.

    Leider treffen auch die Kieler einmal, so dass es mit 1:1 schiedlich friedlich auseinander geht.

    Fazit
    Wirklich mitreissend wars nicht – aber es ist im Vergleich zur Vorsaison ein Lerneffekt sichtbar. Auch an solchen Tagen nimmt man dann eben einen Punkt auswärts mit. Stabil, abgeklärt. Und vielleicht auch mit ein bisschen Spielglück des Fussballgottes. Ist auch recht, haben wir die letzten zwei Jahre ja auch arg vermisst.

  • Entspannt im Flutlicht

    Entspannt im Flutlicht

    Heimsieg gegen Dynamo Dresden

    Unaufgeregte News: Beim Tabellenführer gibt’s für den Aufsteiger nichts zu holen. Die Tore fallen jeweils nach schnellen Umschaltaktionen und nicht aus der großen Ballbesitzüberlegenheit.

    Vor dem Spiel
    Die Langzeitverletzten Bader und Will fehlen immer noch. Ansonsten sind alle dabei und so beginnt Kohfeld wieder mit der Lieblingsformation Viererkette. Der fehlende Nürnberger wird von Klaasen vertreten. Vorne spielen Richter und Corredor.

    Ich selbst war am Freitag sogar schon zwei Stunden vor Anpfiff am Stadion – ein Vorteil des Freitag Abend Termins, direkt nach dem Arbeiten zum Bölle rausfahren und die Atmosphäre genießen. Dabei ist mir noch einmal aufgefallen, wie krass sich das Bölle verändert hat, seit wir ins Stadion gehen. Dass der Verein so stark in Steine und nicht nur in Beine investiert hat, war aus meiner Sicht die absolut richtige Entscheidung und inzwischen reichen ja auch die Beine für eine gute Rolle im vorderen Bereich der zweiten Liga.

    Das Spiel
    Während die letzten Gegner der spielerischen Qualität der Lilien mit einer betont defensiven Ausrichtung begegneten (in Düsseldorf hatten wir in den ersten 10 Minuten über 80% Ballbesitz), versuchte es Dresden mit einem anderen Ansatz. In der ersten Viertelstunde war Dresden viel am Ball ohne allerdings in gefährliche Abschlusssituationen zu kommen. Zwei Schüsse aus der zweiten Reihe und ein paar Ecken waren alles, was kam. Schuhen muss kein einziges Mal eingreifen.
    Ab Mitte der ersten Halbzeit zogen die Lilien das Spiel dann an sich und nach einem Fehlpass aus dem 6er Raum der Dresdener in den Fuß von Marco Richter spielte der von der Mittellinie in den Lauf von Lidberg. Der geht in den Strafraum und verwandelt eiskalt durch die Beine des Torhüters. Wenn’s läuft, dann läufts eben auch bei einem Stürmer.

    In der zweiten Halbzeit kippt das Momentum dann endgültig auf die Darmstädter Seite. Ein langer Ball von Schuhen wird von Hornby per Kopf abgelegt auf Corredor. Direkt in den Lauf von Hornby. Wieder durch die Beine des Torhüters. 2:0.

    Es gab noch zwei, drei weitere gute Konter, die Lidberg und Hornby zu langsam und zu wenig eigensinnig verdaddeln, so dass man im Stadion angespannter ist, als man sein müsste, denn das Spiel geht 2:0 aus und Dresden verzeichnet keinen einzigen Schuss aufs Tor.

    Fazit
    Der eh schon gute Saisonstart ist nun endgültig ein sehr guter. Die Lilien grüßen von Platz 1 (allerdings gibt es ein paar punktgleiche Verfolger, die starke Abwehrleistung in den ersten Spielen sichert die Pole Position dank des guten Torverhältnisses). Alles in allem ein sehr entspannter Flutlichtabend am Bölle.

  • Souverän sein Großvater

    Auswärtssieg in Düsseldorf

    Die Lilien holen hoch verdiente 3 Punkte in Düsseldorf – das Endergebnis ist mit 3:0 fast noch zu knapp. Die Fortuna von Anfang an nur auf Defensive ausgerichtet und mit nur einer Großchance im Spiel (die Schuhen überragend hält).

    Vor dem Spiel
    Die Lilien wollen den guten Saisonstart bestätigen und ganz oben ranspringen. Im Vergleich zum Start unter Lieberknecht gibt es zwei große Unterschiede:
    Erstens: Es gibt kaum Verletzte. Nur die Langzeit-Maladen Bader und Will sind noch nicht fit. (Anmerkung: Haben wir nicht irgendwann im Frühjahr auch die Athletiktrainer getauscht?)
    Zweitens: Kohfeld spielt gerne mit seiner „ersten 11“. Auch die Einwechslungen sind häufig ähnlich – das spricht für eine klare Hierarchie im Team. Schwierig für die, die etwas weiter weg sind. Schwierig gerade für die Jung-Profis. Aber gut für die Abläufe auf dem Feld.

    Das Spiel
    Von Beginn an wird klar, wer hier auf 3 Punkte spielt und wer erst einmal sicher stehen will. In den ersten 10 Minuten hat Darmstadt über 80% Ballbesitz. Die Fortuna, eigentlich mit Aufstiegs-ambitionen gestartet, zuletzt mit aufsteigender Formkurve (7 Punkte aus 3 Spielen), doch statt voller Kraft voraus eher defensiv abwarten, was Darmstadt macht. Hornby läuft allein auf Kastenmeier zu – der hält. Dann legt er auf Lidberg ab, aber der VAR erkennt ein Abseits. Zur Halbzeit 0:0, deutlich zu wenig für die Lilien. In der zweiten Halbzeit macht Düsseldorf etwas auf und fängt sich direkt 4 Buden in 15 Minuten. Eine davon wird wieder wegen Abseits vom VAR kassiert.

    Fazit
    Ohne VAR geht das Ding 5:0 aus. Und auch darüber hätte sich Düsseldorf nicht beschweren können.Akiyama mit seinem ersten Tor im Liliendress. Lidberg wieder treffsicher. Und das 2:0 fällt wieder nach einem langen Diagonalball von Pfeiffer von hinten rechts (wie schon zwei Tore gegen Bochum). Man hat das Gefühl, das wäre evtl. vorher mal trainiert worden.

    Stichwort Laufbereitschaft
    In den letzten Wochen war immer mal Thema, dass die Lilien häufig weniger Kilometer machen als der Gegner. Kohfeld findet das erstens nicht so schlimm und zweitens sei man in den intensiven Läufen besser im Ligavergleich. Nun: Gegen Düsseldorf ist man 4 Kilometer mehr gelaufen als der Gegner. Und auf dem Feld sah das jetzt dann doch schon sehr souverän aus.

  • Ab durch die Mauer

    Ab durch die Mauer

    5. Spieltag. Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig

    In einem zähen Spiel in dem die Lilien den Ball haben ohne zu zwingenden Chancen zu kommen, fallen die Tore jeweils etwas überraschend. Und wenns mit Schönspielen nicht geht, dann eben mit Gewalt (Schuss durch die Mauer zum 2:1 und drei Heimpunkten).

    Vor dem Spiel

    Lopez ist zurück und mit ihm die Viererkette als bevorzugte Startaufstellung. Allem Gerede zur taktischen Variabliltät zum Trotz scheint das die Lieblingsaufstellung von Florian Kohfeld zu sein. Die Spieler dafür sind vorhanden, nur hinten rechts ist es noch etwas dünn, weil Bader immer noch nicht spielfit ist. Auf der Sechs heute Klefisch und Akiyama. Vorne Marseiler und Corredor auf außen.

    Das Spiel

    während es morgens noch regnete in Darmstadt war spätestens zum Anpfiff wunderbares Fussballwetter. Die Sonne schien, die Laune war prächtig. Bei beiden Teams – auch Braunschweig ist ja ganz ordentlich in die Saison gestartet. Auf dem Feld zeigt sich dann schnell, dass Darmstadt den Ball hatte und die Eintracht auf Konter setzte. Zu großen Chancen führte das bei keinem der beiden Teams. Das 0:1 für Braunschweig fiel dann auch etwas überraschend nach einem Fernschuss aus 25 Meter, den Schuhen zwar berühren aber nicht am Überschreiten der Torlinie hindern konnte.
    Im Offensivspiel der Lilien war Hornby leider wenig glücklich in seinen Aktionen so dass im offensiven Zentrum der Zugriff fehlte. Auch Lidberg mit wenig Bindung, der Ball wanderte über die Innenverteidigung und das defensive Mittelfeld, aber man kam nicht in die Vorwärtsbewegung. Dazu kamen einige etwas kraftlos wirkende Abspiele und zur Halbzeit wanderte das „Böllemurren“ durch das Stadion. (Dass Fabian Nürnberger davon ein bisschen überrascht war, wie er im Interview erzählte, zeugt eigentlich eher davon, dass das Publikum in den letzten Jahren eher großzügig unterwegs war. Sonst ist das Knoddern doch Teil der VereinsDNA.)
    Je länger das Spiel lief, desto mehr spielte sich in der Braunschweiger Hälfte ab. Und es zeigte sich, dass Kohfeld dann doch das bessere Händchen hat als ich es hätte: Ich hätte Hornby und Lidberg schon zur Halbzeit rausgenommen. Und Hornby leitet das Ausgleichstor ein (durch einen missglückten Schuss, der zur Vorlage wird) und Lidberg macht Lidberg Dinge – also Ball ins Tor. Während ich mich in der ersten Hälfte etwas über die Laufgeschwindigkeit von Lidberg mokiert hatte, holte er dann auch noch den Freistoss (inkl. roter Karte für den Gegner) raus, der die Führung und so den Heimsieg bringen sollte – und zwar in dem er dem Verteidiger auf 4 Metern 2 abnahm und nur per Notbremse gestoppt werden konnte. Hut ab, Herr Lidberg, bitte gerne weiter so.
    Danach war die Messe gelesen. Mit 10 Mann konnte Braunschweig dann keine große Gefahr mehr entfachen in den letzten Minuten.
    Besonders schön fand ich den mannschaftlich geschlossenen Jubel um und mit Matej Maglica.

    Fazit

    Wichtige drei Punkte eingefahren. Am Bölle weiter ungeschlagen. Da hatte ich auf dem Heimweg fast schon wieder vergessen, wie sehr ich mich während des Spiels über den Schiedsrichter aufgeregt hatte.

  • Betzenbergspiele sind lang

    4. Spieltag. Auswärtsspiel in Kaiserslautern

    Die Lilien spielen 80 Minuten sehr ruhig und abgeklärt, liegen ungefährdet 0:1 vorne, verlieren aber noch 3:1, weil nach dem ersten Torschuss in Halbzeit 2 durch Lautern der Ausgleich fällt und das davor mucksmäuschenstille Stadion dann doch explodiert und die Lilien nicht mehr in die Geschwindigkeit kommen.

    Vor dem Spiel

    Sergio Lopez ist zurück, allerdings noch nicht auf dem Platz. Dort startet Kohfeld wieder mit Dreierkette mit Maglica. Marseiler spielt für den erkrankten Richter. Die Ausgangslage beider Clubs ist vergleichbar mit dem Spiel der Vorwoche: Die Lilien (vor der Saison ohne große Ansprüche) noch ohne Niederlage (und damit deutlich über dem Soll). Lautern hat zwar Stammspieler verloren, aber auch namhaft nachgekauft um in dieser Saison oben mitzuspielen. Da sind die 3 Punkte nach 3 Spielen dann doch ein bisschen wenig und es rumort etwas um den Betzenberg.

    Die Aufregung ist allerdings schon deswegen unverständlich, weil erstens (kurzfristig) die Lilien noch nie auf dem Betzenberg gewinnen konnten und zweitens (mittelfristig) bisher noch jedes Team mit den Trainer der auf Markus Anfang folgte aufgestiegen ist.

    Das Spiel

    Die ersten 10 Minuten ist Lautern sehr aktiv. Läuft sehr hoch an. Die Lilien bemühen sich Ruhe und Ballbesitz ins Spiel zu bekommen um das Stadion ruhig zu halten. Das gelingt bis auf zwei gute Chancen, je eine auf jeder Seite, dann auch ganz gut. Halbzeit 0:0, je länger das Spiel läuft, desto mehr läuft es aufs Lauterer Tor zu. Das Tor durch Lidberg (wen sonst) fällt quasi deckungsgleich zum Tor im ersten Spiel gegen Bochum. Ein weiter Diagonalball (diesmal von Pfeiffer). In die Mitte gelegt von Nürnberger. Lidberg Tor. So einfach kann Fussball sein. Fast gelingt mit einer Kopie dieses Spielzugs sogar noch das 0:2 – Hornbys Schuss landet an den Fäusten des Torhüters.

    Dann wird wild gewechselt. Lopez kommt, die Taktik bleibt aber bei der Dreierkette. Lieberknecht wirft alles was er an Offensive auf der Bank hat aufs Feld. Trotzdem wirkt es nicht so, als wenn Lautern wirklich gefährlich würde. In der Folge sind alle Mann im Stadion, egal ob blau oder rot, auf dem Feld oder auf den Rängen, komplett überrascht als das 1:1 fällt. In den folgenden 10 Minuten spielen beide Teams „wilde Maus“. Darmstadt trifft den Pfosten, Lautern noch zwei Mal ins Tor.

    Was lernen wir daraus?

    Die Mannschaft ist zwar deutlich stabiler als in der Vorsaison, allerdings immer noch wackelig, sobald ein Gegentor fällt. Auf dem Feld sieht das inzwischen wirklich solide aus und die Gegner reagieren darauf mit durchaus defensiven Taktiken. Leider schaffen es die Lilien nicht, diese optische Überlegenheit auch in Großchancen zu übersetzen. Wenn dann (anders als gegen Bochum) die Standards nicht ziehen, kann es hinten raus knapp werden.

    Natürlich sind 7 Punkte aus 4 Spielen ein ordentlicher Start in die Saison. Ich freue mich, dass die Mannschaft defensiv zwei Systeme wettbewerbsfest spielen kann. Vielleicht kriegen wir ja auch noch eine zweite Sturmreihe hin, damit die Jungs sich für ein gutes Spiel auch belohnen können.