Kategorie: Spieltag

  • Stabil in Kiel

    Auswärtsspiel gegen Holstein Kiel

    Gegen den Bundesligaabsteiger konzentrieren sich die Lilien auf eine stabile Abwehr. Das wird mit 1 Punkt belohnt, weil Lidberg trifft wie er will und Schuhen hält, was zu halten war.

    Vor dem Spiel
    Gerade hatte man sich noch gefreut, dass man keine Verletzungen im Kader hatte – da fällt Klefisch vor dem Anpfiff aus und Nürnberger muss nach 5 Minuten ausgewechselt werden. Boetius mit seinem Startelf-debut diese Saison auf der 6 neben Akiyama und für Nürnberger kommt Klaasen.

    Bundesligaabsteiger willst du ja eigentlich möglichst früh in der Runde treffen. Wenn die Laune noch mies ist nach dem Abstieg und der Kaderumbruch noch wenig Zusammenhalt produziert (auch wenn der Kaderwert natürlich immer noch eher hoch für die Liga ist). Bei Bochum hat das gut geklappt – Kiel hatte anfangs auch Probleme, hatte sich aber in den letzten Spielen gefangen und gefunden.

    Das Spiel
    Kiel hat den Ball. Die Lilien stehen stabil. So richtig gefährlich wirds nicht – bis auf einen Ball, der einen Kieler Stürmer frei im Fünfer findet: Aber Schuhe hält den „unhaltbaren“ mit einem Mega-Reflex.

    Nach vorne geht wenig. Exemplarisch dafür steht Corredor, der wenig gefährliche Situationen hat und insgesamt wenig Druck auf den Rasen bekommt.

    Irgendwann denkt sich Lidberg, wenn ich keine Flanken bekomme, dann ziehe ich halt mal aus der zweiten Reihe ab. Und macht sein 8 Tor im 8 Spiel der Saison. Das ist schon langsam unheimlich – aber gut, so lange der Lauf hält nehmen wir das gerne mit.

    Leider treffen auch die Kieler einmal, so dass es mit 1:1 schiedlich friedlich auseinander geht.

    Fazit
    Wirklich mitreissend wars nicht – aber es ist im Vergleich zur Vorsaison ein Lerneffekt sichtbar. Auch an solchen Tagen nimmt man dann eben einen Punkt auswärts mit. Stabil, abgeklärt. Und vielleicht auch mit ein bisschen Spielglück des Fussballgottes. Ist auch recht, haben wir die letzten zwei Jahre ja auch arg vermisst.

  • Entspannt im Flutlicht

    Entspannt im Flutlicht

    Heimsieg gegen Dynamo Dresden

    Unaufgeregte News: Beim Tabellenführer gibt’s für den Aufsteiger nichts zu holen. Die Tore fallen jeweils nach schnellen Umschaltaktionen und nicht aus der großen Ballbesitzüberlegenheit.

    Vor dem Spiel
    Die Langzeitverletzten Bader und Will fehlen immer noch. Ansonsten sind alle dabei und so beginnt Kohfeld wieder mit der Lieblingsformation Viererkette. Der fehlende Nürnberger wird von Klaasen vertreten. Vorne spielen Richter und Corredor.

    Ich selbst war am Freitag sogar schon zwei Stunden vor Anpfiff am Stadion – ein Vorteil des Freitag Abend Termins, direkt nach dem Arbeiten zum Bölle rausfahren und die Atmosphäre genießen. Dabei ist mir noch einmal aufgefallen, wie krass sich das Bölle verändert hat, seit wir ins Stadion gehen. Dass der Verein so stark in Steine und nicht nur in Beine investiert hat, war aus meiner Sicht die absolut richtige Entscheidung und inzwischen reichen ja auch die Beine für eine gute Rolle im vorderen Bereich der zweiten Liga.

    Das Spiel
    Während die letzten Gegner der spielerischen Qualität der Lilien mit einer betont defensiven Ausrichtung begegneten (in Düsseldorf hatten wir in den ersten 10 Minuten über 80% Ballbesitz), versuchte es Dresden mit einem anderen Ansatz. In der ersten Viertelstunde war Dresden viel am Ball ohne allerdings in gefährliche Abschlusssituationen zu kommen. Zwei Schüsse aus der zweiten Reihe und ein paar Ecken waren alles, was kam. Schuhen muss kein einziges Mal eingreifen.
    Ab Mitte der ersten Halbzeit zogen die Lilien das Spiel dann an sich und nach einem Fehlpass aus dem 6er Raum der Dresdener in den Fuß von Marco Richter spielte der von der Mittellinie in den Lauf von Lidberg. Der geht in den Strafraum und verwandelt eiskalt durch die Beine des Torhüters. Wenn’s läuft, dann läufts eben auch bei einem Stürmer.

    In der zweiten Halbzeit kippt das Momentum dann endgültig auf die Darmstädter Seite. Ein langer Ball von Schuhen wird von Hornby per Kopf abgelegt auf Corredor. Direkt in den Lauf von Hornby. Wieder durch die Beine des Torhüters. 2:0.

    Es gab noch zwei, drei weitere gute Konter, die Lidberg und Hornby zu langsam und zu wenig eigensinnig verdaddeln, so dass man im Stadion angespannter ist, als man sein müsste, denn das Spiel geht 2:0 aus und Dresden verzeichnet keinen einzigen Schuss aufs Tor.

    Fazit
    Der eh schon gute Saisonstart ist nun endgültig ein sehr guter. Die Lilien grüßen von Platz 1 (allerdings gibt es ein paar punktgleiche Verfolger, die starke Abwehrleistung in den ersten Spielen sichert die Pole Position dank des guten Torverhältnisses). Alles in allem ein sehr entspannter Flutlichtabend am Bölle.

  • Souverän sein Großvater

    Auswärtssieg in Düsseldorf

    Die Lilien holen hoch verdiente 3 Punkte in Düsseldorf – das Endergebnis ist mit 3:0 fast noch zu knapp. Die Fortuna von Anfang an nur auf Defensive ausgerichtet und mit nur einer Großchance im Spiel (die Schuhen überragend hält).

    Vor dem Spiel
    Die Lilien wollen den guten Saisonstart bestätigen und ganz oben ranspringen. Im Vergleich zum Start unter Lieberknecht gibt es zwei große Unterschiede:
    Erstens: Es gibt kaum Verletzte. Nur die Langzeit-Maladen Bader und Will sind noch nicht fit. (Anmerkung: Haben wir nicht irgendwann im Frühjahr auch die Athletiktrainer getauscht?)
    Zweitens: Kohfeld spielt gerne mit seiner „ersten 11“. Auch die Einwechslungen sind häufig ähnlich – das spricht für eine klare Hierarchie im Team. Schwierig für die, die etwas weiter weg sind. Schwierig gerade für die Jung-Profis. Aber gut für die Abläufe auf dem Feld.

    Das Spiel
    Von Beginn an wird klar, wer hier auf 3 Punkte spielt und wer erst einmal sicher stehen will. In den ersten 10 Minuten hat Darmstadt über 80% Ballbesitz. Die Fortuna, eigentlich mit Aufstiegs-ambitionen gestartet, zuletzt mit aufsteigender Formkurve (7 Punkte aus 3 Spielen), doch statt voller Kraft voraus eher defensiv abwarten, was Darmstadt macht. Hornby läuft allein auf Kastenmeier zu – der hält. Dann legt er auf Lidberg ab, aber der VAR erkennt ein Abseits. Zur Halbzeit 0:0, deutlich zu wenig für die Lilien. In der zweiten Halbzeit macht Düsseldorf etwas auf und fängt sich direkt 4 Buden in 15 Minuten. Eine davon wird wieder wegen Abseits vom VAR kassiert.

    Fazit
    Ohne VAR geht das Ding 5:0 aus. Und auch darüber hätte sich Düsseldorf nicht beschweren können.Akiyama mit seinem ersten Tor im Liliendress. Lidberg wieder treffsicher. Und das 2:0 fällt wieder nach einem langen Diagonalball von Pfeiffer von hinten rechts (wie schon zwei Tore gegen Bochum). Man hat das Gefühl, das wäre evtl. vorher mal trainiert worden.

    Stichwort Laufbereitschaft
    In den letzten Wochen war immer mal Thema, dass die Lilien häufig weniger Kilometer machen als der Gegner. Kohfeld findet das erstens nicht so schlimm und zweitens sei man in den intensiven Läufen besser im Ligavergleich. Nun: Gegen Düsseldorf ist man 4 Kilometer mehr gelaufen als der Gegner. Und auf dem Feld sah das jetzt dann doch schon sehr souverän aus.

  • Ab durch die Mauer

    Ab durch die Mauer

    5. Spieltag. Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig

    In einem zähen Spiel in dem die Lilien den Ball haben ohne zu zwingenden Chancen zu kommen, fallen die Tore jeweils etwas überraschend. Und wenns mit Schönspielen nicht geht, dann eben mit Gewalt (Schuss durch die Mauer zum 2:1 und drei Heimpunkten).

    Vor dem Spiel

    Lopez ist zurück und mit ihm die Viererkette als bevorzugte Startaufstellung. Allem Gerede zur taktischen Variabliltät zum Trotz scheint das die Lieblingsaufstellung von Florian Kohfeld zu sein. Die Spieler dafür sind vorhanden, nur hinten rechts ist es noch etwas dünn, weil Bader immer noch nicht spielfit ist. Auf der Sechs heute Klefisch und Akiyama. Vorne Marseiler und Corredor auf außen.

    Das Spiel

    während es morgens noch regnete in Darmstadt war spätestens zum Anpfiff wunderbares Fussballwetter. Die Sonne schien, die Laune war prächtig. Bei beiden Teams – auch Braunschweig ist ja ganz ordentlich in die Saison gestartet. Auf dem Feld zeigt sich dann schnell, dass Darmstadt den Ball hatte und die Eintracht auf Konter setzte. Zu großen Chancen führte das bei keinem der beiden Teams. Das 0:1 für Braunschweig fiel dann auch etwas überraschend nach einem Fernschuss aus 25 Meter, den Schuhen zwar berühren aber nicht am Überschreiten der Torlinie hindern konnte.
    Im Offensivspiel der Lilien war Hornby leider wenig glücklich in seinen Aktionen so dass im offensiven Zentrum der Zugriff fehlte. Auch Lidberg mit wenig Bindung, der Ball wanderte über die Innenverteidigung und das defensive Mittelfeld, aber man kam nicht in die Vorwärtsbewegung. Dazu kamen einige etwas kraftlos wirkende Abspiele und zur Halbzeit wanderte das „Böllemurren“ durch das Stadion. (Dass Fabian Nürnberger davon ein bisschen überrascht war, wie er im Interview erzählte, zeugt eigentlich eher davon, dass das Publikum in den letzten Jahren eher großzügig unterwegs war. Sonst ist das Knoddern doch Teil der VereinsDNA.)
    Je länger das Spiel lief, desto mehr spielte sich in der Braunschweiger Hälfte ab. Und es zeigte sich, dass Kohfeld dann doch das bessere Händchen hat als ich es hätte: Ich hätte Hornby und Lidberg schon zur Halbzeit rausgenommen. Und Hornby leitet das Ausgleichstor ein (durch einen missglückten Schuss, der zur Vorlage wird) und Lidberg macht Lidberg Dinge – also Ball ins Tor. Während ich mich in der ersten Hälfte etwas über die Laufgeschwindigkeit von Lidberg mokiert hatte, holte er dann auch noch den Freistoss (inkl. roter Karte für den Gegner) raus, der die Führung und so den Heimsieg bringen sollte – und zwar in dem er dem Verteidiger auf 4 Metern 2 abnahm und nur per Notbremse gestoppt werden konnte. Hut ab, Herr Lidberg, bitte gerne weiter so.
    Danach war die Messe gelesen. Mit 10 Mann konnte Braunschweig dann keine große Gefahr mehr entfachen in den letzten Minuten.
    Besonders schön fand ich den mannschaftlich geschlossenen Jubel um und mit Matej Maglica.

    Fazit

    Wichtige drei Punkte eingefahren. Am Bölle weiter ungeschlagen. Da hatte ich auf dem Heimweg fast schon wieder vergessen, wie sehr ich mich während des Spiels über den Schiedsrichter aufgeregt hatte.

  • Betzenbergspiele sind lang

    4. Spieltag. Auswärtsspiel in Kaiserslautern

    Die Lilien spielen 80 Minuten sehr ruhig und abgeklärt, liegen ungefährdet 0:1 vorne, verlieren aber noch 3:1, weil nach dem ersten Torschuss in Halbzeit 2 durch Lautern der Ausgleich fällt und das davor mucksmäuschenstille Stadion dann doch explodiert und die Lilien nicht mehr in die Geschwindigkeit kommen.

    Vor dem Spiel

    Sergio Lopez ist zurück, allerdings noch nicht auf dem Platz. Dort startet Kohfeld wieder mit Dreierkette mit Maglica. Marseiler spielt für den erkrankten Richter. Die Ausgangslage beider Clubs ist vergleichbar mit dem Spiel der Vorwoche: Die Lilien (vor der Saison ohne große Ansprüche) noch ohne Niederlage (und damit deutlich über dem Soll). Lautern hat zwar Stammspieler verloren, aber auch namhaft nachgekauft um in dieser Saison oben mitzuspielen. Da sind die 3 Punkte nach 3 Spielen dann doch ein bisschen wenig und es rumort etwas um den Betzenberg.

    Die Aufregung ist allerdings schon deswegen unverständlich, weil erstens (kurzfristig) die Lilien noch nie auf dem Betzenberg gewinnen konnten und zweitens (mittelfristig) bisher noch jedes Team mit den Trainer der auf Markus Anfang folgte aufgestiegen ist.

    Das Spiel

    Die ersten 10 Minuten ist Lautern sehr aktiv. Läuft sehr hoch an. Die Lilien bemühen sich Ruhe und Ballbesitz ins Spiel zu bekommen um das Stadion ruhig zu halten. Das gelingt bis auf zwei gute Chancen, je eine auf jeder Seite, dann auch ganz gut. Halbzeit 0:0, je länger das Spiel läuft, desto mehr läuft es aufs Lauterer Tor zu. Das Tor durch Lidberg (wen sonst) fällt quasi deckungsgleich zum Tor im ersten Spiel gegen Bochum. Ein weiter Diagonalball (diesmal von Pfeiffer). In die Mitte gelegt von Nürnberger. Lidberg Tor. So einfach kann Fussball sein. Fast gelingt mit einer Kopie dieses Spielzugs sogar noch das 0:2 – Hornbys Schuss landet an den Fäusten des Torhüters.

    Dann wird wild gewechselt. Lopez kommt, die Taktik bleibt aber bei der Dreierkette. Lieberknecht wirft alles was er an Offensive auf der Bank hat aufs Feld. Trotzdem wirkt es nicht so, als wenn Lautern wirklich gefährlich würde. In der Folge sind alle Mann im Stadion, egal ob blau oder rot, auf dem Feld oder auf den Rängen, komplett überrascht als das 1:1 fällt. In den folgenden 10 Minuten spielen beide Teams „wilde Maus“. Darmstadt trifft den Pfosten, Lautern noch zwei Mal ins Tor.

    Was lernen wir daraus?

    Die Mannschaft ist zwar deutlich stabiler als in der Vorsaison, allerdings immer noch wackelig, sobald ein Gegentor fällt. Auf dem Feld sieht das inzwischen wirklich solide aus und die Gegner reagieren darauf mit durchaus defensiven Taktiken. Leider schaffen es die Lilien nicht, diese optische Überlegenheit auch in Großchancen zu übersetzen. Wenn dann (anders als gegen Bochum) die Standards nicht ziehen, kann es hinten raus knapp werden.

    Natürlich sind 7 Punkte aus 4 Spielen ein ordentlicher Start in die Saison. Ich freue mich, dass die Mannschaft defensiv zwei Systeme wettbewerbsfest spielen kann. Vielleicht kriegen wir ja auch noch eine zweite Sturmreihe hin, damit die Jungs sich für ein gutes Spiel auch belohnen können.

  • What Zee Fuik

    3 Spieltag. Heimspiel gegen Hertha BSC

    Ein 0:0 der besseren Sorte. Lilien mit mehr Ballbesitz, Berlin will erst mal sicher stehen. Chancen auf beiden Seiten, aber wenn nicht der Pfosten im Weg ist, geht die Fahne für Abseits hoch.

    Clemens Riedel fehlt im Kader weil er „kurz vor einem Wechsel“ steht. Taktisch bleibt Kohfeld aber bei der Viererkette aus dem ersten Heimspiel. Die Position rechts hinten wird (da Riedel nicht verfügbar und Bader und Lopez noch nicht fit) von Mey Papela besetzt. Und offensiv beginnt Corredor statt Marseiler (Corredor links und Richter wechselt dafür auf rechts).

    Schnell wird klar, dass Kohfeld sich hier bei zwei Dingen verschätzt hat: Erstens beginnt Hertha nach dem durchwachsenen Saisonbeginn sehr passiv und macht erst einmal hinten zu und überlässt den Lilien den Ball. Und zweitens fremdelt Mey mit der neuen Rolle deutlich stärker als Riedel das im ersten Saisonspiel tat. Ein ums andere Mal verpasst Mey das Timing zum Rausrücken oder zurück sichern und ihm fehlt auch ein bisschen die Geschwindigkeit um mit den sehr flinken Krattenmacher oder Reese in Sprintduelle zu gehen.

    So kommt es in der ersten Halbzeit zu einem flotten Spiel in dem die Lilien den Ball haben und Berlin schnell kontert und so zu einigen wirklich guten Chancen kommt. Ein Tor von Lidberg wird nach recht deutlichem Abseits nicht anerkannt.

    Mitte der zweiten Halbzeit korrigiert Kohfeld seine Taktik, stellt auf Dreierkette um und Mey wechselt auf die 6. Spätestens jetzt läuft das Spiel nur noch in eine Richtung und zwar auf das Berliner Tor. So richtig gefährlich wird es allerdings nicht, weil heute die Standards nicht zünden.

    Erst in der Nachspielzeit gibt’s noch mal etwas Aufregung. Nach einer schönen Freistoßvariante prüft Corredor den Berliner Torhüter, im Anschluss spielt ein Berliner den Ball klar mit der Hand. Elfmeter gibt’s nicht, weil kurze Entfernung, keine Absicht, diesdas – der Kommentator der Sportschau ist (wie Kohfeld in der PK und ich auf der Gegengerade) eher anderer Meinung.

    Und dann hat auch die Hertha noch einen 100% in Person Fabian Reese auf dem Fuss. Knapp vorbei, Glück gehabt.

    So bleiben wir auch im vierten Spiel (inkl. Pokal) ungeschlagen. Ich hoffe sehr, dass Bader und Lopez endlich wieder fit werden, damit wir hier stabiler stehen.

  • So fühlt sich das also an

    2. Spieltag: Auswärtssieg in Nürnberg

    Vor dem Spiel
    Es ist zwar erst der zweite Spieltag, aber die Stimmung in den beiden Mannschaften könnte gegenteiliger nicht sein. Nach der guten Vorsaison mit einigen Ambitionen in die Runde gegangen hatte der Club im ersten Saisonspiel nach mäßiger Leistung unglücklich in der letzten Minute mit 0:1 verloren – und die Lilien, nach der wechselhaften Vorsaison eigentlich nur mit dem Anspruch eine ruhigere Saison zu spielen, grüßten nach dem überzeugenden und hoch ausgefallenen Heimsieg von der Tabellenspitze.
    Große Änderungen im Team gab es nicht – warum auch, lief doch gut.

    Das Spiel
    Das Spiel war dann relativ langweilig – auf beiden Seiten gab es in 90 Minuten nur 2-3 wirklich gute Chancen, teils nach Ecken. Ansonsten dümpelte das Spiel im Mittelfeld vor sich hin. Beide Mannschaften liefen auch nur knapp über 100 km und es gab wenige Karten; ein Zeichen dafür, dass es weder besonders schnell und viel hin und her ging und auch nicht wirklich verbissen gespielt wurde.
    Also eigentlich ein typisches 0:0 Spiel mit dem am Ende beide zufrieden wären. In der letzten Saison hätten wir das Ding also 0:2 verloren (0:1 in der 79. nach Ecke und 0:2 in der 92 nach Konter). Dies Mal lief es anders rum. Wir laufen hoch an. Der Nürnberger Torhüter schlägt den Ball in der 94. einfach nach vorne. Auf Vukotic (der diesen hohen Ball genau so gewinnt wie alle anderen hohen Bälle im Spiel – wenn er den Zweikampf verliert, dann am Boden). Der Ball kommt auf Hornby, der das macht, was ein 10er in dieser Situation machen muss: Mit dem Kopf in den Lauf von Corredor. Und der macht das Tor. Jubel. Abpfiff. Drei Punkte in der Fremde.

    Fazit
    6 Punkte zum Saisonstart sind ne Wucht und geben Ruhe und gute Laune für die nächsten Spiele. Es gibt keine großen Verletzungssorgen, zwar sind noch nicht alle auf Spieltemperatur aber Kohfeld hat demnächst eher die Qual der Wahl.

  • Ein Start nach Maß

    Ein Start nach Maß

    1 Spieltag. Heimspiel gegen den Vfl Bochum

    Vor dem Spiel
    Es ist schon etwas länger her, dass die Lilien mit einem eingespielten und vereinzelt aufgefrischten Kader durch eine Sommerpause gegangen sind. So richtig schmerzhafte Abgänge gabs noch nicht (selbst die mit Wechselspekulationen bedachten Lidberg und Riedel sind noch da und standen auch in der Startelf gegen Bochum.
    Die Liga hat mit Köln und Hamburg im Sommer zwei ihrer „großen Favoriten“ verloren – die Absteiger Bochum und Kiel kommen zwar mit Qualität, aber nicht mit der Vorgabe „muss die Liga in Grund und Boden spielen“. Von unten kommen Teams wie Bielefeld, die ihre Pokalfinalteilnahme direkt in Beine für die neue Saison verwendet haben (z.B. Marvin Mehlem). Das alles macht die Liga noch ausgeglichener als sie eh schon traditionell ist.
    Das erste Spiel der Saison ist dabei dann für alle eine durchaus spannende Positionsbestimmung – wie sortiert sich das Feld. Bei einem Gegner wie Bochum, die mit einem sehr hohen Kaderwert aber auch einigen neuen auf dem Feld antreten ist es meist besser, man erwischt sie früh in der Saison, wenn die Abläufe vielleicht noch nicht ganz rund laufen.

    Spielverlauf
    Bei der Aufstellung gibt’s gleich die erste Überraschung. Die IV wird zwar wie erwartet von Pfeiffer und Vukotic gebildet. Der letztjährige Kapitän Riedel wandert aber nicht auf die Bank sondern auf die rechte Seite auf der Bader wegen Trainigsrückstand und Lopez nach kurzfristiger Verletzung ausfielen.
    Auf der Doppelsechs Akyama mit Klefisch. Marco Richter auf links und Marseiler auf rechts. Ganz vorne Hornby und Lidberg.
    Vom Anpfiff weg wird deutlich, welches Team eingespielt ist (die Lilien) und wer zwar Qualität am Ball aber wenig funktionierende Abläufe hat (Bochum). Besonders auffällig: die neue rechte Seite. Clemens Riedel auf neue Position mit einer Megaleistung – fast so, als wenn die abgegebene Kapitänsbinde mental eine Befreiung für ihn war. Beide Tore in der ersten Halbzeit werden von Riedel mit feinem Pass eingeleitet: Erst auf Hornby, beim zweiten quer auf Richter. Marseiler spielt dem zwei Köpfe größeren Strompf mehrfach Knoten in die Beine. Hinten ist Schuhen zwei mal Spitze und einmal chancenlos beim Gegentor. Bochum mit einigen Ecken – die aber allesamt ohne Gefahr bleiben, weil Pfeiffer und Vukotic ausnahmslos alles wegköpfen, was hoch in den Strafraum kommt.
    Bei den Lilien ist zusätzlich eine Qualität zurück, die wir in den letzten zwei Jahren stark vermisst haben: Die Standard-Stärke. Alle Ecken und Freistöße von Nürnberger kommen auf den Punkt. Belohnt mit zwei Toren und einem Pfostentreffer.

    Fazit
    Das hat Spaß gemacht. Lidberg effektiv und effizient. Mit dem Selbstverständnis und selbstvertrauen, das ein Stürmer hat, wenn’s läuft. Hornby in leicht zurückgezogener Position immer wieder schnell nach vorne. Pfeiffer als wäre er nie weg gewesen. Marseiler schnell und giftig. Riedel auf neuer Position extrem effektiv. Die beiden Neuen (Akyama und Richter) brauchten ein paar Minuten um anzukommen, arbeiten sich aber rein ins Spiel. Die ersten 3 Punkte sind im Sack und man kann die nächsten (auch nicht leichten) Aufgaben etwas entspannter angehen.

  • Hello again.

    19. Spieltag. SC Paderborn.

    Das erste Heimspiel im Jahr 2025 sollte gleich ein bisschen die Richtung weisen. In dieser engen 2. Liga, bei der die ersten 10 Mannschaften nur wenige Punkte auseinanderliegen war klar: Mit einem Heimsieg gegen Paderborn sind die Lilien in der oberen Tabellenhälfte dabei. Mit einer Niederlage steckt man im Niemandsland der Tabelle fest. 9 Punkte nach oben, 10 nach unten.

    Lidberg immer noch verletzt, ansonsten spielt die aktuelle erste Elf. Marseiler im Sturm statt Vilhelmsson, alles also recht erwartbar.

    Im Stadion schien die Sonne, aber es wehte ein wirklich frostiger Wind und das Geschehen auf dem Rasen lieferte leider keine Anlässe zum Aufspringen und Jubeln. Zwei disziplinierte Mannschaften neutralisierten sich im Mittelfeld.

    Paderborn mit den zwei Ex-Lilien Mehlem und Platte mit viel Laufbereitschaft aber keinen gefährlichen Szenen aus dem Spiel heraus. Dafür gabs ein halbes Duzend Ecken allein in der ersten Halbzeit. Diese waren leider allesamt gefährlich, schon in der 3 Minute liegt der Ball im Lilientor, zählt allerdings nicht, weil der Torschütze mit der Hand am Ball war. Die 0:1 Führung für Paderborn dann auch mit Ansage: Ecke, Mehlem auf Platte. Tja. Beide ohne Jubel, die Paderborner Fans auch nicht zu hören, wirkte schon auch ein bisschen skurril, dass das Tor wirklich gefallen war.
    Kurz darauf musste Felix Platte dann auf der Trage vom Feld gebracht werden, auch die Halbzeitpause dauerte ein paar Minuten länger. Ich hoffe sehr, dass es nichts schlimmeres ist. Der arme Kerl und der Darmstädter Rasen, irgendwie keine gute Kombination.

    In der zweiten Hälfte Darmstadt aktiver und mit mehr Ballbesitz, allerdings ohne wirklich gefährliche Szenen. Am Ende war Paderborn 8 Kilometer mehr gelaufen, das ist halt mal ein Wort und das war leider auch auf dem Platz zu sehen/spüren.

    Der Start in die Rückrunde also noch nicht signifikant besser als die Hinrunde. die nächsten beiden Gegner Nürnberg und Elversberg werden zeigen, wie stabil der Kohfeld-effekt noch wirkt.

  • So ein Tag, so wunderschön wie heute

    9 Spieltag. 1.FC Köln

    Vor dem Spiel
    Freitag abend, Flutlicht. Gerade für mich, der durchaus auch größere Sympathien für den #effzeh hat, ein besonderes Spiel. Gegen die bisher beste Offensive der Liga gilt es endlich den ersten Heimdreier einzufahren und den Anschluss ans Tabellen-Mittelfeld herzustellen

    Zum Spiel
    Kohfeld schickt seine Stammelf auf den Rasen. Köln hat den Ball, kommt aber nicht mal bis zum 16er – bis zur 30. Minute nur mickrige 3 Torschüsse von einem Team, dass gegen Magdeburg 33 Mall aufs Tor geschossen hatte.
    Und die Lilien kontern. immer wieder schnell vertikal. Durch die Mitte, über außen -> die hoch aufrückenden Außenverteidiger werden regelmäßig hinterlaufen und die Innenverteidigung steht blank.
    Und dann trifft auch noch Hornby. Wo er in den vergangenen Spielen oft auch mal Pech hatte mit Bällen, die knapp drüber oder knapp an den Pfosten sprangen, sind die Dinger heute drin. Das Zusammenspiel mit Lidberg wird immer besser. 2 Tore, 1 Vorlage, Mann des Spieltags beim Kicker. Balsam für die Seele.

    Fazit
    Wenn Kohfeld eine Blaupause bräuchte, wie er spielen lassen will: Heute war sie zu sehen. es gab sogar noch Chancen, das Ergebnis noch deutlicher zu machen als es eh schon war. Und das gegen einen Gegner, der am Ball wirklich gut spielte – sicherlich besser als Braunschweig oder Nürnberg diese Saison in den vorherigen Heimspielen.
    Sicher hatte man auch etwas Glück, dass Köln taktisch den Rückraum auf außen so frei anbot – aber heute stimmte neben der Taktik auch die Power und die Frische. Bis in die Nachspielzeit hinein.

    Ein wirklich wunderbarer Fussballabend, dessen klarer Sieger in 90 Minuten nie wirklich ungewiss war.