Kategorie: Spieltag

  • What Zee Fuik

    3 Spieltag. Heimspiel gegen Hertha BSC

    Ein 0:0 der besseren Sorte. Lilien mit mehr Ballbesitz, Berlin will erst mal sicher stehen. Chancen auf beiden Seiten, aber wenn nicht der Pfosten im Weg ist, geht die Fahne für Abseits hoch.

    Clemens Riedel fehlt im Kader weil er „kurz vor einem Wechsel“ steht. Taktisch bleibt Kohfeld aber bei der Viererkette aus dem ersten Heimspiel. Die Position rechts hinten wird (da Riedel nicht verfügbar und Bader und Lopez noch nicht fit) von Mey Papela besetzt. Und offensiv beginnt Corredor statt Marseiler (Corredor links und Richter wechselt dafür auf rechts).

    Schnell wird klar, dass Kohfeld sich hier bei zwei Dingen verschätzt hat: Erstens beginnt Hertha nach dem durchwachsenen Saisonbeginn sehr passiv und macht erst einmal hinten zu und überlässt den Lilien den Ball. Und zweitens fremdelt Mey mit der neuen Rolle deutlich stärker als Riedel das im ersten Saisonspiel tat. Ein ums andere Mal verpasst Mey das Timing zum Rausrücken oder zurück sichern und ihm fehlt auch ein bisschen die Geschwindigkeit um mit den sehr flinken Krattenmacher oder Reese in Sprintduelle zu gehen.

    So kommt es in der ersten Halbzeit zu einem flotten Spiel in dem die Lilien den Ball haben und Berlin schnell kontert und so zu einigen wirklich guten Chancen kommt. Ein Tor von Lidberg wird nach recht deutlichem Abseits nicht anerkannt.

    Mitte der zweiten Halbzeit korrigiert Kohfeld seine Taktik, stellt auf Dreierkette um und Mey wechselt auf die 6. Spätestens jetzt läuft das Spiel nur noch in eine Richtung und zwar auf das Berliner Tor. So richtig gefährlich wird es allerdings nicht, weil heute die Standards nicht zünden.

    Erst in der Nachspielzeit gibt’s noch mal etwas Aufregung. Nach einer schönen Freistoßvariante prüft Corredor den Berliner Torhüter, im Anschluss spielt ein Berliner den Ball klar mit der Hand. Elfmeter gibt’s nicht, weil kurze Entfernung, keine Absicht, diesdas – der Kommentator der Sportschau ist (wie Kohfeld in der PK und ich auf der Gegengerade) eher anderer Meinung.

    Und dann hat auch die Hertha noch einen 100% in Person Fabian Reese auf dem Fuss. Knapp vorbei, Glück gehabt.

    So bleiben wir auch im vierten Spiel (inkl. Pokal) ungeschlagen. Ich hoffe sehr, dass Bader und Lopez endlich wieder fit werden, damit wir hier stabiler stehen.

  • So fühlt sich das also an

    2. Spieltag: Auswärtssieg in Nürnberg

    Vor dem Spiel
    Es ist zwar erst der zweite Spieltag, aber die Stimmung in den beiden Mannschaften könnte gegenteiliger nicht sein. Nach der guten Vorsaison mit einigen Ambitionen in die Runde gegangen hatte der Club im ersten Saisonspiel nach mäßiger Leistung unglücklich in der letzten Minute mit 0:1 verloren – und die Lilien, nach der wechselhaften Vorsaison eigentlich nur mit dem Anspruch eine ruhigere Saison zu spielen, grüßten nach dem überzeugenden und hoch ausgefallenen Heimsieg von der Tabellenspitze.
    Große Änderungen im Team gab es nicht – warum auch, lief doch gut.

    Das Spiel
    Das Spiel war dann relativ langweilig – auf beiden Seiten gab es in 90 Minuten nur 2-3 wirklich gute Chancen, teils nach Ecken. Ansonsten dümpelte das Spiel im Mittelfeld vor sich hin. Beide Mannschaften liefen auch nur knapp über 100 km und es gab wenige Karten; ein Zeichen dafür, dass es weder besonders schnell und viel hin und her ging und auch nicht wirklich verbissen gespielt wurde.
    Also eigentlich ein typisches 0:0 Spiel mit dem am Ende beide zufrieden wären. In der letzten Saison hätten wir das Ding also 0:2 verloren (0:1 in der 79. nach Ecke und 0:2 in der 92 nach Konter). Dies Mal lief es anders rum. Wir laufen hoch an. Der Nürnberger Torhüter schlägt den Ball in der 94. einfach nach vorne. Auf Vukotic (der diesen hohen Ball genau so gewinnt wie alle anderen hohen Bälle im Spiel – wenn er den Zweikampf verliert, dann am Boden). Der Ball kommt auf Hornby, der das macht, was ein 10er in dieser Situation machen muss: Mit dem Kopf in den Lauf von Corredor. Und der macht das Tor. Jubel. Abpfiff. Drei Punkte in der Fremde.

    Fazit
    6 Punkte zum Saisonstart sind ne Wucht und geben Ruhe und gute Laune für die nächsten Spiele. Es gibt keine großen Verletzungssorgen, zwar sind noch nicht alle auf Spieltemperatur aber Kohfeld hat demnächst eher die Qual der Wahl.

  • Ein Start nach Maß

    Ein Start nach Maß

    1 Spieltag. Heimspiel gegen den Vfl Bochum

    Vor dem Spiel
    Es ist schon etwas länger her, dass die Lilien mit einem eingespielten und vereinzelt aufgefrischten Kader durch eine Sommerpause gegangen sind. So richtig schmerzhafte Abgänge gabs noch nicht (selbst die mit Wechselspekulationen bedachten Lidberg und Riedel sind noch da und standen auch in der Startelf gegen Bochum.
    Die Liga hat mit Köln und Hamburg im Sommer zwei ihrer „großen Favoriten“ verloren – die Absteiger Bochum und Kiel kommen zwar mit Qualität, aber nicht mit der Vorgabe „muss die Liga in Grund und Boden spielen“. Von unten kommen Teams wie Bielefeld, die ihre Pokalfinalteilnahme direkt in Beine für die neue Saison verwendet haben (z.B. Marvin Mehlem). Das alles macht die Liga noch ausgeglichener als sie eh schon traditionell ist.
    Das erste Spiel der Saison ist dabei dann für alle eine durchaus spannende Positionsbestimmung – wie sortiert sich das Feld. Bei einem Gegner wie Bochum, die mit einem sehr hohen Kaderwert aber auch einigen neuen auf dem Feld antreten ist es meist besser, man erwischt sie früh in der Saison, wenn die Abläufe vielleicht noch nicht ganz rund laufen.

    Spielverlauf
    Bei der Aufstellung gibt’s gleich die erste Überraschung. Die IV wird zwar wie erwartet von Pfeiffer und Vukotic gebildet. Der letztjährige Kapitän Riedel wandert aber nicht auf die Bank sondern auf die rechte Seite auf der Bader wegen Trainigsrückstand und Lopez nach kurzfristiger Verletzung ausfielen.
    Auf der Doppelsechs Akyama mit Klefisch. Marco Richter auf links und Marseiler auf rechts. Ganz vorne Hornby und Lidberg.
    Vom Anpfiff weg wird deutlich, welches Team eingespielt ist (die Lilien) und wer zwar Qualität am Ball aber wenig funktionierende Abläufe hat (Bochum). Besonders auffällig: die neue rechte Seite. Clemens Riedel auf neue Position mit einer Megaleistung – fast so, als wenn die abgegebene Kapitänsbinde mental eine Befreiung für ihn war. Beide Tore in der ersten Halbzeit werden von Riedel mit feinem Pass eingeleitet: Erst auf Hornby, beim zweiten quer auf Richter. Marseiler spielt dem zwei Köpfe größeren Strompf mehrfach Knoten in die Beine. Hinten ist Schuhen zwei mal Spitze und einmal chancenlos beim Gegentor. Bochum mit einigen Ecken – die aber allesamt ohne Gefahr bleiben, weil Pfeiffer und Vukotic ausnahmslos alles wegköpfen, was hoch in den Strafraum kommt.
    Bei den Lilien ist zusätzlich eine Qualität zurück, die wir in den letzten zwei Jahren stark vermisst haben: Die Standard-Stärke. Alle Ecken und Freistöße von Nürnberger kommen auf den Punkt. Belohnt mit zwei Toren und einem Pfostentreffer.

    Fazit
    Das hat Spaß gemacht. Lidberg effektiv und effizient. Mit dem Selbstverständnis und selbstvertrauen, das ein Stürmer hat, wenn’s läuft. Hornby in leicht zurückgezogener Position immer wieder schnell nach vorne. Pfeiffer als wäre er nie weg gewesen. Marseiler schnell und giftig. Riedel auf neuer Position extrem effektiv. Die beiden Neuen (Akyama und Richter) brauchten ein paar Minuten um anzukommen, arbeiten sich aber rein ins Spiel. Die ersten 3 Punkte sind im Sack und man kann die nächsten (auch nicht leichten) Aufgaben etwas entspannter angehen.

  • Hello again.

    19. Spieltag. SC Paderborn.

    Das erste Heimspiel im Jahr 2025 sollte gleich ein bisschen die Richtung weisen. In dieser engen 2. Liga, bei der die ersten 10 Mannschaften nur wenige Punkte auseinanderliegen war klar: Mit einem Heimsieg gegen Paderborn sind die Lilien in der oberen Tabellenhälfte dabei. Mit einer Niederlage steckt man im Niemandsland der Tabelle fest. 9 Punkte nach oben, 10 nach unten.

    Lidberg immer noch verletzt, ansonsten spielt die aktuelle erste Elf. Marseiler im Sturm statt Vilhelmsson, alles also recht erwartbar.

    Im Stadion schien die Sonne, aber es wehte ein wirklich frostiger Wind und das Geschehen auf dem Rasen lieferte leider keine Anlässe zum Aufspringen und Jubeln. Zwei disziplinierte Mannschaften neutralisierten sich im Mittelfeld.

    Paderborn mit den zwei Ex-Lilien Mehlem und Platte mit viel Laufbereitschaft aber keinen gefährlichen Szenen aus dem Spiel heraus. Dafür gabs ein halbes Duzend Ecken allein in der ersten Halbzeit. Diese waren leider allesamt gefährlich, schon in der 3 Minute liegt der Ball im Lilientor, zählt allerdings nicht, weil der Torschütze mit der Hand am Ball war. Die 0:1 Führung für Paderborn dann auch mit Ansage: Ecke, Mehlem auf Platte. Tja. Beide ohne Jubel, die Paderborner Fans auch nicht zu hören, wirkte schon auch ein bisschen skurril, dass das Tor wirklich gefallen war.
    Kurz darauf musste Felix Platte dann auf der Trage vom Feld gebracht werden, auch die Halbzeitpause dauerte ein paar Minuten länger. Ich hoffe sehr, dass es nichts schlimmeres ist. Der arme Kerl und der Darmstädter Rasen, irgendwie keine gute Kombination.

    In der zweiten Hälfte Darmstadt aktiver und mit mehr Ballbesitz, allerdings ohne wirklich gefährliche Szenen. Am Ende war Paderborn 8 Kilometer mehr gelaufen, das ist halt mal ein Wort und das war leider auch auf dem Platz zu sehen/spüren.

    Der Start in die Rückrunde also noch nicht signifikant besser als die Hinrunde. die nächsten beiden Gegner Nürnberg und Elversberg werden zeigen, wie stabil der Kohfeld-effekt noch wirkt.

  • So ein Tag, so wunderschön wie heute

    9 Spieltag. 1.FC Köln

    Vor dem Spiel
    Freitag abend, Flutlicht. Gerade für mich, der durchaus auch größere Sympathien für den #effzeh hat, ein besonderes Spiel. Gegen die bisher beste Offensive der Liga gilt es endlich den ersten Heimdreier einzufahren und den Anschluss ans Tabellen-Mittelfeld herzustellen

    Zum Spiel
    Kohfeld schickt seine Stammelf auf den Rasen. Köln hat den Ball, kommt aber nicht mal bis zum 16er – bis zur 30. Minute nur mickrige 3 Torschüsse von einem Team, dass gegen Magdeburg 33 Mall aufs Tor geschossen hatte.
    Und die Lilien kontern. immer wieder schnell vertikal. Durch die Mitte, über außen -> die hoch aufrückenden Außenverteidiger werden regelmäßig hinterlaufen und die Innenverteidigung steht blank.
    Und dann trifft auch noch Hornby. Wo er in den vergangenen Spielen oft auch mal Pech hatte mit Bällen, die knapp drüber oder knapp an den Pfosten sprangen, sind die Dinger heute drin. Das Zusammenspiel mit Lidberg wird immer besser. 2 Tore, 1 Vorlage, Mann des Spieltags beim Kicker. Balsam für die Seele.

    Fazit
    Wenn Kohfeld eine Blaupause bräuchte, wie er spielen lassen will: Heute war sie zu sehen. es gab sogar noch Chancen, das Ergebnis noch deutlicher zu machen als es eh schon war. Und das gegen einen Gegner, der am Ball wirklich gut spielte – sicherlich besser als Braunschweig oder Nürnberg diese Saison in den vorherigen Heimspielen.
    Sicher hatte man auch etwas Glück, dass Köln taktisch den Rückraum auf außen so frei anbot – aber heute stimmte neben der Taktik auch die Power und die Frische. Bis in die Nachspielzeit hinein.

    Ein wirklich wunderbarer Fussballabend, dessen klarer Sieger in 90 Minuten nie wirklich ungewiss war.

  • Mehr als nur ein Punkt

    8 Spieltag. Karlsruher SC

    Vor dem Spiel
    Wochen der Wahrheit. Auswärts beim bisher ungeschlagenen KSC, danach gegen den 1 FC Köln, das bisher offensiv stärkste Team der Liga. Wenn man den Anschluss ins Mittelfeld nicht verlieren will, müssen auch in diesen Spielen Punkte her.

    Zum Spiel
    Ich habe die erste Halbzeit nicht sehen können, den Zusammenfassungen zu Folge legte der KSC vor wie die Feuerwehr, erst nach und nach konnten die Lilien das Spiel etwas beruhigen. Die zweite Halbzeit, die ich dann im Fernsehen live sehen konnte, sah aber wirklich sehr gut aus von uns. Das Spiel fand quasi in der Karlsruher Hälfte statt – bis zur 70. Minute kam der KSC nicht einmal wirklich über die Mittellinie. Dazu zeigten sich die Lilien auch treffsicher. Dass der KSC dann aus der ersten wirklich Szene direkt das Tor macht ist unglücklich – aber so ist es eben, wenn man (wie Karlsruhe) in Top-Form ist.

    Fazit
    Gegen ein Spitzenteam der Liga so mitzuhalten, das sah schon sehr gut aus. Dass es „nur“ ein Punkt wurde ist in der Tabelle ärgerlich, weil man weiter hinten drin hängt – aber wie dieser Punkt geholt wurde, zeigt klar, dass mehr möglich ist.
    Außerdem scheint sich langsam eine klare erste 11 und auch eine „erste 14“ herauszubilden unter Kohfeld. Sicher für das Team und den weiteren Saisonverlauf eine gute Entwicklung.

  • Die Richtung stimmt, das Ergebnis noch nicht

    7 Spieltag – FC Magdeburg

    Vor dem Spiel
    Der Überraschungssieg auf Schalke hat dem Team (und dem Umfeld) gut getan. Das Beste Mittel für Teambuilding sind Siege. Lidberg zeigt sich sehr effektiv, ein guter Ersatz für Vilhelmsson.
    Magdeburg in der aktuellen Saison noch ungeschlagen und in Top-Form. Die guten Ergebnisse schlagen sich in großem Selbstbewusstsein nieder – beim Spiel in Köln konnte man gewinnen, obwohl man deutlich weniger Spielanteile oder Chancen hatte.

    Das Spiel
    Die Anfangsphase gehört den Lilien, die sich auch schnell mit dem 1:0 durch Lidberg belohnen. Ausgangspunkt war ein mutiger Antritt von Riedel aus der letzten Reihe bis an den 16er. Im Anschluss noch ein Konter der von Corredor nur knapp am Tor vorbeigeschlenzt wurde. Nichts wars mit dem 2:0 und so entwickelte sich ein Spiel in dem Magdeburg viel Ballbesitz hatte aber quasi keine Chancen erarbeiten konnte. Das 1:1 fällt nach einer tollen Einzelleistung durch Burcu (der vor der Saison fast schon bei den Lilien unterschrieben hatte) der von Riedel nur begleitet statt aktiv gestört wurde. Der Schuss in die lange Ecke zu lang für Schuhen, kein Torwartfehler, aber doch ein Ding, das Schuhen in der Vergangenheit auch schon gehalten hat. Halbzeit 1:1. Direkt nach Wiederanpfiff dann das 1:2, wieder Vorarbeit Burcu und in der Mitte ist keiner beim Mittelstürmer. Nach der gelb-roten Karte gegen Magdeburg dann Spiel auf ein Tor, allerdings – es wollte nicht fallen.

    Auffälliges
    Hornby hat sein Tor auf Schalke gut getan. Deutlich präsenter auf dem Platz als in den ersten Spielen. Bei den Pässen auf die Mitspieler noch ohne gute Abstimmung, in der zweiten Halbzeit auch mit etwas Unmut auf der Rängen der Gegengerade. Kohfeldt gibt sich sichtlich Mühe, Hornbys Mentalität zu stärken um ihn in seine Leistungen zu bringen, das Stadion spielt da noch nicht ganz mit.
    Lidberg stark vor dem Tor – ansonsten aber auf dem Feld fast nicht zu sehen.
    Ich finde schon, man merkt der Mannschaft an, dass sie sich selbst und dem neuen Spielsystem noch fremd ist. Die Beine reichen sicher für den Klassenerhalt -> hoffentlich bekommen die Jungs ihren Kopf rechtzeitig klar, damit das auch zum Ende der Saison entspannt klappt.

    Nach dem Spiel
    Mir ist beim Anschauen der Zusammenfassungen im Fernsehen aufgefallen, dass wir über das ganze Spiel mehr und bessere Chancen hatten als Magdeburg. Die xG Werte zeigen 1,6 für Darmstadt und nur 1,3 für Magdeburg. Vor dem Hintergrund der aktuellen Formkurve beider Mannschaften ist die Niederlage dann zwar ärgerlich – für das Geknodder allerdings auch etwas früh. So schlecht sah das nicht aus und je mehr die Jungs zusammenwachsen, desto besser wird das werden. Vielleicht ja schon im nächsten Spiel in Karlsruhe (Achtung: Die sind die Saison auch noch ungeschlagen und haben gerade aus einem 0:3 noch ein 4:4 geholt).

  • Noch schlägt das Herz der Mentalität

    6 Spieltag – Schalke 04

    Da ich leider nur die Zusammenfassungen des Spiels gesehen habe, gibt es heute keine umfassende Betrachtung des Spiels.

    Es bleibt aber festzuhalten: Defensive Stabilität ist noch nicht erreicht. Drei Gegentore in einer Halbzeit ist definitiv zu viel. Andererseits: 5 Tore musst du auswärts auch erst mal schießen. Und aus diesem Rückstand musst du dich auch mental erst mal befreien.

    Dass Hornby sich den Elfer schnappt und so souverän verwandelt spricht auch für sein stabiles Nervenkostüm. Vielleicht schafft er es ja doch, nach den starken Worten von Kohfeld zu seinen Trainingsleistungen diese auch auf den Platz zu bringen.

    Da auch alle anderen im Keller gepunktet haben, brutal wichtige Drei Punkte.

  • Anders, aber noch nicht besser

    5 Spieltag. Eintracht Braunschweig

    Vor dem Spiel
    Ein neuer Trainer ist da. Florian Kohfeld hat eine gute Woche in der Vorbereitung auf das Spiel. Sympathische Auftritte vor den Mikrofonen. Leider muss er direkt zwei Rückschläge verkraften – mit Bader und Will fallen zwei absolute Stammspieler mit Kreuzbandrissen wohl für die komplette Saison aus.

    Spielverlauf
    Die Lilien starten mit einem neuen System, 4-4-2. Und vorne stürmt Hornby. Müller rückt auf die 6, Lopez rechts aussen für Bader. Sonst wenig überraschendes. In der ersten Halbzeit wird deutlich, dass beide Mannschaften stark verunsichert sind. Die Lilien als Heimmannschaft haben zwar mehr vom Ball und in Person Hornby auch zwei, drei gute Chancen, aber richtig zwingend ist das nicht.
    Das 1:0 durch Lopez ist zu diesem Zeitpunkt verdient, kurios ist es trotzdem, weil ein Braunschweiger Spieler zu der Zeit am Boden liegt und sowohl von Schuhen als auch den Betreuern behandelt wird, obwohl der Schiedsrichter (der insgesamt sehr unsicher wirkte) weiterspielen ließ.
    In der zweiten Halbzeit macht Hornby dann sein Tor und jubelt ausgiebig mit der ganzen Mannschaft. Man kann fühlen, welche Last hier von ihm (und Team und Fans) in diesem Moment abfällt. Leider meldet sich dann der VAR und meint in der Entstehung ein Foul gesehen zu haben. Für mich (mit Fanbrille, klar) keine Situation, die man unbedingt pfeiffen muss -> Darmstadt baut von hinten auf, der Braunschweiger verschätzt sich und fällt schon nach hinten, bevor das Bein von Corredor ohne Schwung kommt. Ich meine, kann man pfeiffen, aber ob das hier ein serious missed incident war?
    Danach ist jedenfalls Schluss mit lustig bei Darmstadt. Man merkte, wie immer mehr Unsicherheiten ins Spiel kommen. Braunschweig mit mehr Ballbesitz (und auch in diesem Spiel wieder 4 Kilometern mehr als wir). Zwei Mal Aluminium und einmal Torlinientechnik. 1:1 beim Spiel Not gegen Elend.

    Ich fand auffällig, dass die Lilien den Gegner erst in der eigenen Hälfte erwarteten, Pressing gab es nur vereinzelt, besonders unverständlich gegen einen Gegner der selbst verunsichert schien und so Raum und Ruhe zum Aufbau erhielt.

    Fazit
    Ich befürchte, das Hauptproblem in unserer Situation ist nicht Trainer, sind nicht die Talente der Spieler oder die Taktik mit der wir spielen. Die Jungs haben nach den vielen Niederlagen den Kopf einfach nicht frei. Vielleicht schaut das Präsidium mal in der Kasse nach, ob dort noch ein paar Euro für einen Psychologen liegen, es wäre dringend nötig.
    Und ich sage: die Mannschaft ist nicht fit. Die hohe Anzahl an Verletzungen, die wir in den letzten Monaten hatten und die Tatsache, dass wir in in 6 Spielen in dieser Saison (inkl. Pokal) in der ersten Halbzeit 2 Gegentore gefangen haben, in der zweiten Halbzeit dagegen 10 Stück, sowie die Information, dass wir (außer gegen Nürnberg, wo es etwa gleich auf war) immer 4-5 Kilometer weniger laufen als der Gegner lassen kaum einen anderen Schluss zu.
    Wenn ich Kohfeld wäre, ich würde die Jungs erstmal nur laufen lassen. Wenn der Einsatz nicht stimmt, musst du mit Taktik nicht anfangen. „This is fucking Darmstadt“ – aktuell leider nicht. Auf allen Ebenen. Viel Arbeit, die da noch auf uns zukommt.

  • Satz mit X

    4 Spieltag. SV Elversberg

    Vor dem Spiel
    Lieberknecht schickte die gleiche Startelf auf den Rasen an der Kaiserlinde wie in der Vorwoche. der Gegner wartet diese Saison ebenfalls noch auf den ersten Dreier. Es war also klar: Für eine Mannschaft gibts Ruhe in der Länderspielpause. Bei der anderen brennt der Baum.

    Das Spiel
    Das Spiel ist schnell erzählt, Elversberg über die komplette Spielzeit williger, griffiger und in den Chancen die sie hatten dann auch effektiver. Während es gegen Paderborn und Düsseldorf wenigstens in der ersten Halbzeit noch ausgeglichen oder sogar Vorteile für die Lilien gab, bevor man in der zweiten Halbzeit dann nachließ, war hier schon nach 2 Minuten Großalarm und nach 5 Minuten Rückstand angesagt. Sportlich ein Tag, an dem für Elversberg alles klappte, was man sich sportlich vorgenommen hatte und der doch auch seine Schattenseiten hatte: Den Kapitän und Torschützen mit Beinverletzung ausgewechselt und einen Innenverteidiger nach Sturz auf den Arm ins Krankenhaus gebracht. Dass ein Spieler auf dem Feld sediert wird um seine Schmerzen zu managen habe ich so auch noch nicht erlebt – zwischenzeitlich war ich mir nicht mal sicher, ob man das Spiel überhaupt zu Ende spielen sollte und kann. Die Elversberger konnten und trafen sogar noch zwei Mal (einmal nach VAR-Eingriff aberkannt).

    Fazit
    So kann es nicht weitergehen. (Wird es ja auch nicht, während ich dies hier schreibe ist schon bekannt, dass Torsten Lieberknecht zurückgetreten ist, hierzu wird es aber noch einen eigenen Artikel geben). Die Mannschaft ist mental fragil und die neue Abwehridee funktioniert überhaupt nicht. Ich bin ja nun wirklich kein Taktikfuchs, aber für mich sieht die Idee des in die 3-Kette integrierten 6ers (defensiven Mittelfeldspielers, erst Gjasula, dann Müller) aus wie 1980 mit Libero. Einen spielstarken Spieler, der von ganz hinten aufbauen soll. Schon klar, alles kommt wieder wie die Mode und die Musik, aber die Idee hat einfach in keine Spiel funktioniert (gegen Nürnberg fiel das nur nicht auf, weil Nürnberg selbst eben auch nichts nach vorne gemacht hat). Bader steht viel zu hoch (beim 1:0 steht der Elversberger dann eben alleine auf rechts aussen am 5 Meter Raum). und die 4 vorne finden keine Verbindung in der Zentrale. Wenn die Mannschaft verunsichert ist (und das ist sie ja offensichtlich), dann musst du einfacher spielen.

    Und es gibt noch eine Zahl, die mich maßlos ärgert: Wir sind in diesem Spiel 5 Kilometer weniger gelaufen als Elversberg. Auch Paderborn ist 5 Kilometer mehr gelaufen als wir. Gegen Nürnberg wars ausgeglichen und schon sah das Spiel optisch besser aus für uns. Wenigstens laufen könnte was helfen. Das war übrigens auch schon eine Zahl, die ich in der letzten Bundesligasaison häufiger mal kontrolliert habe und auch da war die Korrelation deutlich: Wenn wir ordentlich mitgespielt haben, waren auch die Kilometer ok. Wer sich fragt, warum Heidenheim da steht, wo sie jetzt stehen -> die laufen jedes Spiel mehr als der Gegner. So gehts, wenn man die individuelle Klasse nicht hat. Zusammen mit den häufigen Muskelverletzungen die wir haben/hatten, scheinen die Jungs auch nicht richtig fit. Bei 10 Spielern und insgesamt 115 Kilometern läuft jeder Spieler knapp 11 Kilometer pro Spiel. Wenn der Gegner 5 kilometer mehr läuft ist das quasi eine Halbzeit mit 12 Mann. Zusätzlich haben wir (habe ich irgendwo gelesen) die langsamste Innenverteidigung der Liga. Langsamer und weniger Meter. Das ist ne schlechte Kombination.