Heimspiel gegen Magdeburg
Schiedlich friedlich 0:0 am Ende eines müden Spiels, in dem die Lilien Magdeburg den Ball überlassen und durchaus die eine oder andere Chance haben. Richtig zwingend ist das auf beiden Seiten nicht. Ergebnis folgerichtig.
Vor dem Spiel
Nürnberger operiert, Klefisch noch nicht wieder fit. Kohfeld stellt auf Fünferkette um. Matthias Bader ist im Kader, es startet aber wie zuletzt Lopez auf rechts. Links rückt Marseiler eine Position nach hinten hinter Corredor.
Ich finde schon sehr auffällig, wie sehr Kohfeld auf seine Hierarchie schaut. Und lieber einen offensiven Spieler wie Marseiler auf eine neue Position stellt, statt einen gelernten LV wie z.B. Fabi Holland spielen zu lassen. Gleichzeitig ist er durchaus geduldig, wenn es mal ein paar Spiele nicht so läuft (wie aktuell bei Corredor, der zuletzt etwas glücklos agierte).
Das Spiel
Kohfeld hatte wohl vermutet, dass der FCM trotz Trainerwechsel beim Ballbesitzfussball bleiben möchte und stellte defensiv auf (Fünferkette) und erwartete den Gast tief in der eigenen Hälfte. Teilweise stand die erste Abwehrreihe 5 Meter hinter dem Mittelkreis und man schaute entspannt zu, wie Magdeburg sich den Ball hin- und herspielte. Defensiv funktionierte das gut – die hohen Bälle waren leichtes Spiel für Vucotic, Pfeiffer und Maglica. Durch die Mitte waren zu viele Lilienbeine um etwas Gefärliches aufs Tor zu bekommen. Schuhen hatte in der ersten Halbzeit nur einen Ball aufzunehmen, der flach von aussen in den Strafraum kam.
Allerdings ging auch wenig nach vorne, weil das Umschalten nach Ballgewinn zu langsam war. Besonders Richter und Corredor fehlt da (zumindest aktuell) die Geschwindigkeit. Bezeichnend, dass bei den meisten Situationen Marseiler den Ball schnell nach vorne trug.
So plätscherte das Spiel vor sich hin und wurde nur ab und an aufregend, weil der Schiedsrichter eine etwas uneinheitliche Linie fuhr. Mir schien auffällig, dass die Lilien das Spiel schon in der ersten Halbzeit ziemlich langsam machten. Jeder Abstoss ging noch mal hin und her, bis er gespielt wurde. Einwürfe wurden gemächlich ausgespielt. Es wirkte ein bisschen so, als führten wir schon 2:0 und spielen das Ding jetzt runter. Es mag sein, dass die Tatsache, dass man hier gegen den Tabellenletzten spielte und Lidberg in den letzten Spielen ja auch mal überraschend einen reingemurmelt hat, dass man abwartete: Hinten sicher stehen und vorne fällt irgendwann einer rein, Lidberg wirds schon richten.
Für den Zuschauer (also konkret für mich) war das ein bisschen wenig Anspruch. Ich finde, wenn du die Chance hast, mit einem Heimsieg Tabellenzweiter zu werden und den Tabellenletzten zu Gast hast kann man schon mal mutiger spielen. Und wenn du nach dem Trainerwechsel erst mal eine Halbzeit abwarten willst um zu sehen wie der Gegner spielt: Ja, dann darf man auch in der Halbzeit mal wechseln. Auch als Zeichen an die Spieler, die in der Hierarchie auf den Plätzen 12 bis 20 liegen. Wenn’s mal nicht richtig läuft (wie z.B. bei Richter und Corredor) oder wenn ein Spieler gelb vorbelastet ist und ein Schiedsrichter so erratisch pfeifft, dann kann man auch Bader mal für 45 Minuten bringen. Oder Bialek mal mehr als nur 5 Minuten, in denen er vorne allein auf weiter Flur alleine pressen muss. Oder Furukawa mal ne Halbzeit geben. Marseiler schien mir mit der neuen Position auch zu kämpfen – er musste mit viel Kraftaufwand zulaufen, was er mangels Erfahrung auf der Position offen gelassen hatte. Bring Fabi Holland und stell Marseiler nach vorne. Oder mach irgendwas anderes – ich bin ja auch nur interessierter Laie und bin nicht beim Training dabei. Als Zeichen an das Team (und das Stadion) fand ich „wir lassen alles so wie es ist“ nach einer Halbzeit ohne echte Großchance schon ein bisschen dünn. Tatsächlich wartete Kohfeld mit seiner Einwechselung so lange, dass Lopez statt ausgewechselt zu werden mit gelb-rot in die Kabine musste. Sorry, Coach, das Ding geht auf dich. Und auch wenn Bader wieder fit ist – mir wäre lieber gewesen, er hätte schon 45 Minuten und nicht nur 5 Minuten in den Beinen.
Am Ende bleibt’s beim 0:0. Für mich war’s zu wenig. Zu wenig Energie, vor allem aber zu wenig Anspruch. Zu wenig Zeichen: Wir wollen hier die 3 Punkte. So schön das ist, wenn man zu Null spielt – ein bisschen mehr darfs schon sein.
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