Betzenbergspiele sind lang

4. Spieltag. Auswärtsspiel in Kaiserslautern

Die Lilien spielen 80 Minuten sehr ruhig und abgeklärt, liegen ungefährdet 0:1 vorne, verlieren aber noch 3:1, weil nach dem ersten Torschuss in Halbzeit 2 durch Lautern der Ausgleich fällt und das davor mucksmäuschenstille Stadion dann doch explodiert und die Lilien nicht mehr in die Geschwindigkeit kommen.

Vor dem Spiel

Sergio Lopez ist zurück, allerdings noch nicht auf dem Platz. Dort startet Kohfeld wieder mit Dreierkette mit Maglica. Marseiler spielt für den erkrankten Richter. Die Ausgangslage beider Clubs ist vergleichbar mit dem Spiel der Vorwoche: Die Lilien (vor der Saison ohne große Ansprüche) noch ohne Niederlage (und damit deutlich über dem Soll). Lautern hat zwar Stammspieler verloren, aber auch namhaft nachgekauft um in dieser Saison oben mitzuspielen. Da sind die 3 Punkte nach 3 Spielen dann doch ein bisschen wenig und es rumort etwas um den Betzenberg.

Die Aufregung ist allerdings schon deswegen unverständlich, weil erstens (kurzfristig) die Lilien noch nie auf dem Betzenberg gewinnen konnten und zweitens (mittelfristig) bisher noch jedes Team mit den Trainer der auf Markus Anfang folgte aufgestiegen ist.

Das Spiel

Die ersten 10 Minuten ist Lautern sehr aktiv. Läuft sehr hoch an. Die Lilien bemühen sich Ruhe und Ballbesitz ins Spiel zu bekommen um das Stadion ruhig zu halten. Das gelingt bis auf zwei gute Chancen, je eine auf jeder Seite, dann auch ganz gut. Halbzeit 0:0, je länger das Spiel läuft, desto mehr läuft es aufs Lauterer Tor zu. Das Tor durch Lidberg (wen sonst) fällt quasi deckungsgleich zum Tor im ersten Spiel gegen Bochum. Ein weiter Diagonalball (diesmal von Pfeiffer). In die Mitte gelegt von Nürnberger. Lidberg Tor. So einfach kann Fussball sein. Fast gelingt mit einer Kopie dieses Spielzugs sogar noch das 0:2 – Hornbys Schuss landet an den Fäusten des Torhüters.

Dann wird wild gewechselt. Lopez kommt, die Taktik bleibt aber bei der Dreierkette. Lieberknecht wirft alles was er an Offensive auf der Bank hat aufs Feld. Trotzdem wirkt es nicht so, als wenn Lautern wirklich gefährlich würde. In der Folge sind alle Mann im Stadion, egal ob blau oder rot, auf dem Feld oder auf den Rängen, komplett überrascht als das 1:1 fällt. In den folgenden 10 Minuten spielen beide Teams „wilde Maus“. Darmstadt trifft den Pfosten, Lautern noch zwei Mal ins Tor.

Was lernen wir daraus?

Die Mannschaft ist zwar deutlich stabiler als in der Vorsaison, allerdings immer noch wackelig, sobald ein Gegentor fällt. Auf dem Feld sieht das inzwischen wirklich solide aus und die Gegner reagieren darauf mit durchaus defensiven Taktiken. Leider schaffen es die Lilien nicht, diese optische Überlegenheit auch in Großchancen zu übersetzen. Wenn dann (anders als gegen Bochum) die Standards nicht ziehen, kann es hinten raus knapp werden.

Natürlich sind 7 Punkte aus 4 Spielen ein ordentlicher Start in die Saison. Ich freue mich, dass die Mannschaft defensiv zwei Systeme wettbewerbsfest spielen kann. Vielleicht kriegen wir ja auch noch eine zweite Sturmreihe hin, damit die Jungs sich für ein gutes Spiel auch belohnen können.

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