5 Spieltag. Eintracht Braunschweig

Vor dem Spiel
Ein neuer Trainer ist da. Florian Kohfeld hat eine gute Woche in der Vorbereitung auf das Spiel. Sympathische Auftritte vor den Mikrofonen. Leider muss er direkt zwei Rückschläge verkraften – mit Bader und Will fallen zwei absolute Stammspieler mit Kreuzbandrissen wohl für die komplette Saison aus.

Spielverlauf
Die Lilien starten mit einem neuen System, 4-4-2. Und vorne stürmt Hornby. Müller rückt auf die 6, Lopez rechts aussen für Bader. Sonst wenig überraschendes. In der ersten Halbzeit wird deutlich, dass beide Mannschaften stark verunsichert sind. Die Lilien als Heimmannschaft haben zwar mehr vom Ball und in Person Hornby auch zwei, drei gute Chancen, aber richtig zwingend ist das nicht.
Das 1:0 durch Lopez ist zu diesem Zeitpunkt verdient, kurios ist es trotzdem, weil ein Braunschweiger Spieler zu der Zeit am Boden liegt und sowohl von Schuhen als auch den Betreuern behandelt wird, obwohl der Schiedsrichter (der insgesamt sehr unsicher wirkte) weiterspielen ließ.
In der zweiten Halbzeit macht Hornby dann sein Tor und jubelt ausgiebig mit der ganzen Mannschaft. Man kann fühlen, welche Last hier von ihm (und Team und Fans) in diesem Moment abfällt. Leider meldet sich dann der VAR und meint in der Entstehung ein Foul gesehen zu haben. Für mich (mit Fanbrille, klar) keine Situation, die man unbedingt pfeiffen muss -> Darmstadt baut von hinten auf, der Braunschweiger verschätzt sich und fällt schon nach hinten, bevor das Bein von Corredor ohne Schwung kommt. Ich meine, kann man pfeiffen, aber ob das hier ein serious missed incident war?
Danach ist jedenfalls Schluss mit lustig bei Darmstadt. Man merkte, wie immer mehr Unsicherheiten ins Spiel kommen. Braunschweig mit mehr Ballbesitz (und auch in diesem Spiel wieder 4 Kilometern mehr als wir). Zwei Mal Aluminium und einmal Torlinientechnik. 1:1 beim Spiel Not gegen Elend.

Ich fand auffällig, dass die Lilien den Gegner erst in der eigenen Hälfte erwarteten, Pressing gab es nur vereinzelt, besonders unverständlich gegen einen Gegner der selbst verunsichert schien und so Raum und Ruhe zum Aufbau erhielt.

Fazit
Ich befürchte, das Hauptproblem in unserer Situation ist nicht Trainer, sind nicht die Talente der Spieler oder die Taktik mit der wir spielen. Die Jungs haben nach den vielen Niederlagen den Kopf einfach nicht frei. Vielleicht schaut das Präsidium mal in der Kasse nach, ob dort noch ein paar Euro für einen Psychologen liegen, es wäre dringend nötig.
Und ich sage: die Mannschaft ist nicht fit. Die hohe Anzahl an Verletzungen, die wir in den letzten Monaten hatten und die Tatsache, dass wir in in 6 Spielen in dieser Saison (inkl. Pokal) in der ersten Halbzeit 2 Gegentore gefangen haben, in der zweiten Halbzeit dagegen 10 Stück, sowie die Information, dass wir (außer gegen Nürnberg, wo es etwa gleich auf war) immer 4-5 Kilometer weniger laufen als der Gegner lassen kaum einen anderen Schluss zu.
Wenn ich Kohfeld wäre, ich würde die Jungs erstmal nur laufen lassen. Wenn der Einsatz nicht stimmt, musst du mit Taktik nicht anfangen. „This is fucking Darmstadt“ – aktuell leider nicht. Auf allen Ebenen. Viel Arbeit, die da noch auf uns zukommt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert