4 Spieltag. SV Elversberg

Vor dem Spiel
Lieberknecht schickte die gleiche Startelf auf den Rasen an der Kaiserlinde wie in der Vorwoche. der Gegner wartet diese Saison ebenfalls noch auf den ersten Dreier. Es war also klar: Für eine Mannschaft gibts Ruhe in der Länderspielpause. Bei der anderen brennt der Baum.

Das Spiel
Das Spiel ist schnell erzählt, Elversberg über die komplette Spielzeit williger, griffiger und in den Chancen die sie hatten dann auch effektiver. Während es gegen Paderborn und Düsseldorf wenigstens in der ersten Halbzeit noch ausgeglichen oder sogar Vorteile für die Lilien gab, bevor man in der zweiten Halbzeit dann nachließ, war hier schon nach 2 Minuten Großalarm und nach 5 Minuten Rückstand angesagt. Sportlich ein Tag, an dem für Elversberg alles klappte, was man sich sportlich vorgenommen hatte und der doch auch seine Schattenseiten hatte: Den Kapitän und Torschützen mit Beinverletzung ausgewechselt und einen Innenverteidiger nach Sturz auf den Arm ins Krankenhaus gebracht. Dass ein Spieler auf dem Feld sediert wird um seine Schmerzen zu managen habe ich so auch noch nicht erlebt – zwischenzeitlich war ich mir nicht mal sicher, ob man das Spiel überhaupt zu Ende spielen sollte und kann. Die Elversberger konnten und trafen sogar noch zwei Mal (einmal nach VAR-Eingriff aberkannt).

Fazit
So kann es nicht weitergehen. (Wird es ja auch nicht, während ich dies hier schreibe ist schon bekannt, dass Torsten Lieberknecht zurückgetreten ist, hierzu wird es aber noch einen eigenen Artikel geben). Die Mannschaft ist mental fragil und die neue Abwehridee funktioniert überhaupt nicht. Ich bin ja nun wirklich kein Taktikfuchs, aber für mich sieht die Idee des in die 3-Kette integrierten 6ers (defensiven Mittelfeldspielers, erst Gjasula, dann Müller) aus wie 1980 mit Libero. Einen spielstarken Spieler, der von ganz hinten aufbauen soll. Schon klar, alles kommt wieder wie die Mode und die Musik, aber die Idee hat einfach in keine Spiel funktioniert (gegen Nürnberg fiel das nur nicht auf, weil Nürnberg selbst eben auch nichts nach vorne gemacht hat). Bader steht viel zu hoch (beim 1:0 steht der Elversberger dann eben alleine auf rechts aussen am 5 Meter Raum). und die 4 vorne finden keine Verbindung in der Zentrale. Wenn die Mannschaft verunsichert ist (und das ist sie ja offensichtlich), dann musst du einfacher spielen.

Und es gibt noch eine Zahl, die mich maßlos ärgert: Wir sind in diesem Spiel 5 Kilometer weniger gelaufen als Elversberg. Auch Paderborn ist 5 Kilometer mehr gelaufen als wir. Gegen Nürnberg wars ausgeglichen und schon sah das Spiel optisch besser aus für uns. Wenigstens laufen könnte was helfen. Das war übrigens auch schon eine Zahl, die ich in der letzten Bundesligasaison häufiger mal kontrolliert habe und auch da war die Korrelation deutlich: Wenn wir ordentlich mitgespielt haben, waren auch die Kilometer ok. Wer sich fragt, warum Heidenheim da steht, wo sie jetzt stehen -> die laufen jedes Spiel mehr als der Gegner. So gehts, wenn man die individuelle Klasse nicht hat. Zusammen mit den häufigen Muskelverletzungen die wir haben/hatten, scheinen die Jungs auch nicht richtig fit. Bei 10 Spielern und insgesamt 115 Kilometern läuft jeder Spieler knapp 11 Kilometer pro Spiel. Wenn der Gegner 5 kilometer mehr läuft ist das quasi eine Halbzeit mit 12 Mann. Zusätzlich haben wir (habe ich irgendwo gelesen) die langsamste Innenverteidigung der Liga. Langsamer und weniger Meter. Das ist ne schlechte Kombination.

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